Opel-Mitarbeiter verschmähen Abfindung
FRANKFURT (awp international) – Der Autobauer Opel kommt mit seinem Stellenabbau offenbar langsamer voran als geplant. «Die meisten Kollegen sind nicht bereit, die Abfindungsangebote anzunehmen», sagte Rainer Einenkel, der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Opel-Werks, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ/Freitag). Je nach Alter und Betriebszugehörigkeit sowie dem Einkommen der Beschäftigten können die Abfindungssummen bis zu 250.000 Euro betragen.
Eigentlich habe Opel geplant, bis zum Jahresende 650 Stellen in Bochum abzubauen. «Bisher haben sich nur 170 Leute für die Abfindung gemeldet und den Abfindungsvertrag unterschrieben», sagte Einenkel. Darüber hinaus gebe es 70 Beschäftigte, die zur Probe im besser ausgelasteten Stammwerk in Rüsselsheim arbeiten. Dort gibt es offene Stellen, auf die sie wechseln könnten. Insgesamt will die GM-Tochter in Bochum 1.800 von 4.800 Stellen streichen.
Vor diesem Hintergrund werde der Ton im Unternehmen rauer, schreibt das Blatt. «Uns wurden zwangsweise Versetzungen von Beschäftigten aus Bochum nach Rüsselsheim angedroht. Und als letzter Schritt wären sogar betriebsbedingte Kündigungen möglich», sagte Einenkel. Der Bochumer Betriebsratschef setzt dagegen auf eine Lösung mit Arbeitszeitverkürzungen mit teilweisem Lohnverzicht./dct/fn/tw