PRESSE/Druck auf Citigroup wegen Rückzahlung von Staatshilfe wächst
NEW YORK (awp international) – Der Citigroup läuft einem Zeitungsbericht zufolge bei ihren Plänen für die Rückzahlung der Staatshilfe die Zeit davon. Schaffe das angeschlagene Institut es nicht, bis Anfang kommender Woche eine Kapitalerhöhung in Gang zu bringen, werde der einst grösste Finanzdienstleister frühestens Ende Januar einen neuen Anlauf starten können, schreibt die «Financial Times» (Montag) unter Berufung auf Insider bei der Bank und US-Aufsichtsbehörden. Bis dahin sei ein solcher Schritt quasi unmöglich.
Wegen der Offenlegungspflichten ist eine Kapitalerhöhung schwierig, nachdem eine Bank ihre Bücher für den Quartalsbericht oder den Jahresabschluss geschlossen hat. Das gilt umso mehr für komplexe und geografisch breit aufgestellte Unternehmen wie die Citigroup, die in mehr als 150 Ländern Geschäfte macht.
Die Situation der Citigroup werde zusätzlich dadurch erschwert, dass der Staat inzwischen 34 Prozent an ihr halte, heiss es in dem Bericht weiter. Laut Insidern sei die Regierung bereit, zumindest einen Teil ihres Anteils im Zuge einer Kapitalerhöhung zu verkaufen. Aber der enge Zeitplan und die anhaltenden Sorgen der Verantwortlichen um die Stabilität der Bank könnten die Entscheidung verzögern.
Insgesamt hatte die US-Regierung die Bank mit 45 Milliarden US-Dollar (rund 30 Mrd Euro) an direkten Hilfen und mehr als 300 Milliarden Dollar an Garantien gestützt. 20 Milliarden Dollar will die Citigroup zurückgeben. Und der Druck von der Konkurrenz wächst. Die Bank of America hatte vergangene angekündigt, ihre vom Staat erhaltenen 45 Milliarden Dollar noch dieses Jahr zurückgegeben zu wollen. Damit ist die Citigroup neben Wells Fargo die einzige der führenden US-Banken, die die Hilfen der Regierung noch nicht zurückgezahlt hat./gr/tw