PRESSE/Investor steigt bei Clyde Bergemann aus
HAMBURG (awp international) – Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) will einem Zeitungsbericht zufolge beim deutsch-amerikanischen Kraftwerksausrüster Clyde Bergemann aussteigen. Die Investmentbank Greenhill habe den Auftrag erhalten, einen Interessenten zu finden, schreibt die «Financial Times Deutschland» (FTD) am Freitag unter Berufung auf Finanz- und Branchenkreise.
Clyde Bergemann stellt Komponenten für Kohlekraftwerke her. Um das Mandat für den Verkauf haben sich rund ein halbes Dutzend Banken beworben. Sie haben den Transaktionswert dem Bericht zufolge zwischen 400 und 500 Millionen US-Dollar angesetzt. Dokumente mit ersten Angaben für Interessenten sollen in einigen Wochen verschickt werden. DBAG lehnte eine Stellungnahme in der Zeitung ab. «Wir kommentieren keine Marktgerüchte», sagte ein Sprecher.
Clyde Bergemann hatte mit im Geschäftsjahr 2008/09 einen Umsatz von 493 Millionen Dollar (407 Mio Euro) erzielt. Dies sind die letzten veröffentlichten Zahlen. Dem Bericht zufolge sind die Erlöse bei dem deutsch-amerikanischen Unternehmen dann 2009/10 auf rund 470 Millionen Dollar geschrumpft. Der Konzern ist in Wesel (Nordrhein-Westfalen) angesiedelt, die Obergesellschaft hat den Sitz aus steuerlichen Gründen aber in den USA.
Das Unternehmen liefert Teile zur Reinigung von Kraftwerks- und Industriekesseln, für Biomasse-Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen. DBAG hält 63 Prozent, der Rest liegt beim Management und kleineren Investoren. Das Konsortium hatte Clyde Bergemann 2005 für rund 90 Millionen Euro von der amerikanischen Investorengruppe Saw Mill Capital erworben. Damals war das Unternehmen mit 180 Millionen Dollar Umsatz aber noch viel kleiner. Zwischen 2005 und 2009 übernahm Clyde Bergemann neun Firmen./gr/nl/dc