PRESSE/Triton hat für Karstadt-Kauf auch Staatshilfen ausgelotet
BERLIN (awp international) – Im Zusammenhang mit dem Kauf der insolventen Warenhauskette Karstadt hat die Beteiligungsgesellschaft Triton laut einem Pressebericht auch staatliche Hilfen ausgelotet. Bei der entsprechenden Anfrage an die Bundesregierung sei es um die Absicherung neuer Bankkredite gegangen, berichtete die Tageszeitung «Die Welt» am Montag ohne Angabe von Quellen. Am Markt gelte es als schwierig, ohne Absicherung grössere Kredite für das Unternehmen zu bekommen. Karstadt und die Muttergesellschaft Arcandor hatten im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden müssen, nachdem der Staat Hilfen verweigert hatte.
Ein Triton-Sprecher wollte sich laut «Welt» nicht zu den Plänen für staatliche Hilfen äussern. Er habe lediglich mitgeteilt, dem Angebot liege ein Konzept zu Grunde, «das nicht auf zusätzliche Hilfe angewiesen ist». Die deutsch-schwedische Beteiligungsgesellschaft hatte am Freitag als einzige ein Kaufangebot für die 120 Karstadt-Kaufhäuser abgegeben. Triton fordert allerdings weitere Zugeständnisse von den Gläubigern und den Mitarbeitern.
Zu den möglichen Entlassungen sagte der Sprecher dem Blatt, es sei Tatsache, «dass 5.000 Mitarbeiter bei Karstadt in Bereichen arbeiten, die Verluste schreiben». Diese Bereiche müssten saniert werden – entweder durch Einschnitte beim Personal, Drittvermietung oder zeitweise Schliessung unrentabler Flächen. Die «Bild am Sonntag» hatte berichtet, Triton wolle 4.000 der 25.000 Stellen streichen.
Der Triton-Sprecher sagte der «Welt» weiter: «Die Finanzierung steht». Eine genaue Kaufsumme wollte er nicht nennen. Laut «Bild am Sonntag» will Triton 30 Millionen Euro zahlen und 60 Millionen Euro investieren. Der Karstadt-Gläubigerausschuss soll über das Angebot bis nächsten Freitag entscheiden./jb/wiz