PRESSE/VW-Aufsichtsrat will Zusammenarbeit mit Porsche erleichtern
DÜSSELDORF (awp international) – Der VW -Aufsichtsrat will laut einem Zeitungsbericht bei seiner heutigen Sitzung die Weichen für eine leichtere Zusammenarbeit mit dem Sportwagenhersteller Porsche stellen. Das Kontrollgremium wolle beschliessen, zwei Ausschüsse zusammenzulegen, die bislang die Zusammenarbeit zwischen der künftig zehnten Konzernmarke Porsche und den VW-Töchtern Audi und Bentley erschwert hätten, berichtet das «Handelsblatt» (HB/Mittwoch) mit Verweis auf Aussagen eines Aufsichtsratsmitglieds.
Für Porsche bedeute die Vereinigung der Aufsichtsratsausschüsse eine grosse Entlastung, schreibt die Zeitung. Die Stuttgarter könnten dadurch künftig teure Elektronikkomponenten und Motoren leichter von Volkswagen und Audi beziehen und so Entwicklungskosten sparen. VW hält bereits knapp die Hälfte am Sportwagenhersteller. Die Integration von Porsche in den Konzern ist für das nächste Jahr vorgesehen. Die Dachgesellschaft Porsche Holding SE hält umgekehrt rund 51 Prozent der VW-Stammaktien.
Die beiden bisherigen Ausschüsse gehen auf die Zeit der Übernahmeschlacht zwischen Porsche und VW zurück. Vor gut eineinhalb Jahren wollte die Arbeitnehmerseite verhindern, dass Porsche einen einfachen Durchgriff auf VW-Technologien und -Komponenten erhält. Der zum Beschluss stehende neue Ausschuss soll den Informationen der Zeitung zufolge den Namen «Ausschuss für Geschäfte mit Grossaktionären» tragen und mit je vier Kapital- und Belegschaftsvertretern besetzt werden.
Bei der heutigen Aufsichtsratssitzung wird sich voraussichtlich Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) wegen seiner Bewerbung um das Bundespräsidentenamt aus dem Kontrollgremium verabschieden. Zum ersten Mal dabei ist der im April von der Hauptversammlung gewählte Chef der Katar-Holding Hussain Ali Al-Abdullah als Vertreter des Grossaktionärs. Das Emirat Katar hält 17 Prozent der stimmberechtigten VW-Stammaktien, das Land Niedersachsen rund 20 Prozent./dct/stb/tw