
Rauchverbot und Wirtschaftskrise drücken auf Spielfreude in Casinos
(Keystone-SDA) Bern – In den Schweizer Casinos ist letztes Jahr weniger Geld verspielt worden. Wegen der Rauchverbote und der schwierigen Wirtschaftslage ging der Spielertrag um 5,6 Prozent zurück. Die Casinos lieferten via Spielbankenabgabe 479 Mio. Franken an die öffentliche Hand.
80 Prozent des Bruttospielertrags von total 936 Mio. Franken wurden 2009 an Glücksspielautomaten erzielt, 20 Prozent an Tischspielen. Insgesamt verzeichneten die 19 Casinos mit ihren 2400 Beschäftigten 5,4 Millionen Eintritte, wie der Casino-Verband mitteilte.
Am meisten «gezockt» wurde 2009 im Casino Montreux (Spielertrag: 116,2 Mio. Franken). Dort lag der Rückgang mit 4,9 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Den grössten Einbruch des Bruttospielertrags – minus 14,8 Prozent – verzeichnete das Casino in Mendrisio TI, das noch 92,6 Mio. Franken einnahm.
Ein Minus von über 10 Prozent verbuchten zudem die Casinos in den Tourismus-Destinationen St. Gallen, St. Moritz, Davos und Interlaken. Entgegen dem nationalen Trend zulegen konnten hingegen die Casinos in Courrendlin JU (+ 2,6 Prozent), Freiburg (+ 2,2 Prozent) und Baden AG (+ 1,1 Prozent).
Die Erträge aus der Spielbankenabgabe kommen in erster Linie der AHV zugute. Seit ihrer Eröffnung in den Jahren 2002/03 flossen aus den Schweizer Casinos insgesamt 2,7 Mrd. Franken in die AHV. Insgesamt 500 Mio. gingen an die Kantone und 200 Mio. via Gewinnsteuern an die öffentliche Hand.
Um «weiterhin erfolgreich» operieren zu können, fordern die Schweizer Casinos gleich lange Spiesse im Konkurrenzkampf mit Glücksspielen im Internet. Für elektronische Spiele müssten die gleichen Regeln gelten wie für die Casinos.
Zudem verlangen die Schweizer Casinos vom Bundesrat Klarheit über dessen Spielbankenstrategie für die Zeit nach Ablauf der Konzessionen 2022, wie Daniel Frei, Präsident des Schweizer Casino Verbandes, laut Redetext vor den Medien erklärte.