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Schmolz+Bickenbach 2009: Konzernverlust von 276,0 Mio EUR – Aussichten positiver

Emmenbrücke (awp) – Die zur Schmolz+Bickenbach AG gehörende Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2009 einen massiven Umsatzrückgang auf 2’052,1 (VJ 4’091,9) Mio EUR hinnehmen müssen. Auf Stufe EBITDA lag das Betriebsergebnis bei -181,1 Mio EUR nach +233,9 Mio im Vorjahr, wie der Stahlproduzent und -verarbeiter am Donnerstag mitteilte. Beim EBIT resultierte ein Verlust von 288,2 Mio EUR (VJ +138,4 Mio).
Unter dem Strich schrieb der Stahlkonzern einen Konzernverlust (EAT) von 276,0 Mio EUR nachdem im Jahr davor noch ein Konzerngewinn von 62,8 Mio EUR resultiert hatte. Auf die Ausschüttung einer Dividende wird entsprechend verzichtet (2008: 0,50 CHF/Aktie).
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) verfehlt. Diese hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 2’259 Mio EUR, einem Betriebsverlust von 216 Mio und einem Reinverlust von 205 Mio EUR gerechnet.
Für das laufende Jahr 2010 geht der Konzern aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufs und der aktuellen Auftragslage von einem «deutlich positiven operativen Ergebnis» aus. Der Bestellungseingang nehme seit Herbst 2009 und vor allem seit Januar 2010 wieder stark zu. Auch konnte die Kurzarbeit den Angaben zufolge seit Februar 2010 in den meisten Bereichen ausgesetzt werden.
Schmolz+Bickenbach hatte die Jahresresultate 2010 ursprünglich am 25. März publizieren wollen. Das Unternehmen hatte die Publikation und die Generalversammlung aber wegen Diskussionen um ein Finanzierungspaket des deutschen Staates verschoben. Die deutsche Tochtergesellschaft Schmolz + Bickenbach Edelstahl GmbH erhält ein Finanzierungspaket mit einem Gesamtkreditvolumen von 1’367 Mio EUR, mit dem die Finanzierung der gesamten Gruppe gemäss dem Unternehmen bis Ende 2012 gesichert ist.
Gleichzeitig mit der Ergebnispublikation gab den Verkauf ihrer Beteiligung von 35% an der Stahl Gerlafingen AG bekannt. AFV Acciaierie Beltrame S.p.A. als Hauptaktionär verfolge das Ziel einer konsequenten Integration ihrer Werke in den Gruppenverbund; deshalb sei man mit Beltrame übereingekommen, die im Verkaufsvertrag von 2006 vorgesehene Call/Put-Option frühzeitig auszulösen.
Am 28. April 2010 sei entsprechend ein Vertrag über den Verkauf der restlichen 35%-Beteiligung an Stahl Gerlafingen abgeschlossen worden, wobei über den Preis Stillschweigen vereinbart wurde. Für Schmolz+Bickenbach bedeute dies eine «klare Fokussierung auf den Bereich der höherwertigen Stähle», heisst es.
tp/mk/uh

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