Schmolz+Bickenbach mit Umsatzeinbruch und Verlust
(Keystone-SDA) Emmenbrücke LU – Der Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach ist im vergangenen Geschäftsjahr weit in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 276 Mio. Euro. Der Umsatz hat sich auf 2,052 Mrd. Euro halbiert.
Auf operativer Ebene (EBITDA) betrug der Verlust 181,1 Mio. Euro nach einem Gewinn von fast 234 Mio. Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen mitteilte. Mit dem Ergebnis hat das Schmolz+Bickenbach die Erwartungen der Analysten verfehlt.
Auf die Ausschüttung einer Dividende wird verzichtet. Im Vorjahr hatten die Aktionäre noch 50 Rappen pro Titel erhalten. Schmolz+Bickenbach sei von der Krise hart getroffen worden, heisst es in der Mitteilung. Vor allem die Lagerreduktion der Kunden hätten zu weniger Umsatz geführt.
Anfang Jahr hatte das Unternehmen wegen länger dauernden Verhandlungen zur Finanzierung die Publikation des Geschäftsabschlusses verschoben.
Für das laufende Jahr 2010 geht der Konzern aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufs und der aktuellen Auftragslage von einem «deutlich positiven operativen Ergebnis» aus. Auch konnte die Kurzarbeit seit Februar in den meisten Bereichen ausgesetzt werden.
Weiter teilte Schmolz+Bickenbach mit, die Beteiligung von 35 Prozent an der Stahl Gerlafingen AG zu verkaufen. AFV Acciaierie Beltrame als Hauptaktionär verfolge das Ziel einer konsequenten Integration ihrer Werke in den Gruppenverbund; deshalb sei man mit Beltrame übereingekommen, die im Verkaufsvertrag von 2006 vorgesehene Call/Put-Option frühzeitig auszulösen.