Schweizer Unternehmen erwarten nur geringe Konjunktur-Abschwächung
(Keystone-SDA) Zürich – Die Schweizer Wirtschaft läuft gut: Die Unternehmen sind gemäss einer Umfrage zufrieden mit ihrer Geschäftslage. Das Wachstum dürfte sich aber in den nächsten Monaten in einzelnen Branchen etwas abschwächen. Klotz am Bein ist der starke Schweizer Franken.
Im dritten Quartal haben die Unternehmen ihre Produktion erneut steigern können, wie aus der Herbstumfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) bei 7000 Firmen hervorgeht, die am Freitag vor den Medien in Zürich veröffentlicht wurde. Einzelne Branchen hätten gegenüber der letzten Umfrage sogar an Wachstumstempo zugelegt.
Industrie zuversichtlich
In der Industrie sei die Auslastung der Produktionskapazitäten weiter gestiegen und habe mit 83,6 Prozent den langjährigen Durchschnitt erreicht. Für die kommenden drei Monate seien die Industriefirmen zuversichtlich. Allerdings dürfte der Bestellungseingang leicht langsamer steigen als bisher.
Die Produktion laufe bei den Schweizer Exportfirmen besser als bei den Konkurrenten aus der EU. Die Schweizer Firmen seien eben auch in anderen Märkten tätig wie im Mittleren und Fernen Osten und könnten vom dortigen Boom profitieren, sagte KOF-Ökonom Richard Etter.
Schlechtere Wettbewerbsposition
Allerdings habe sich nach Einschätzung der Unternehmen die eigene Wettbewerbsposition in der EU hat massiv verschlechtert. Zudem sei in den letzten Monaten auch die Wettbewerbsposition ausserhalb des Hauptmarktes EU nach Ansicht der Firmen schlechter geworden.
Dabei spiele natürlich die Talfahrt des Dollar eine wichtige Rolle, sagte KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm. Bis im Mai habe zwar der Franken gegenüber dem Euro an Wert gewonnen, sich gegenüber dem Dollar aber immer noch leicht abgewertet. Damit konnten die exportorientierten Firmen ihre Einbussen im Euro-Raum teils in den Dollar-Märkten kompensieren.
Steigende Nachfrage erwartet
Mit Ausnahme der Hotels und Restaurants erwarteten alle befragten Branchen eine steigende Nachfrage. Das Wachstum habe aber an Dynamik verloren.
Die Banken und Versicherungen sowie die Bauwirtschaft rechnen derweil mit einem Anziehen der Nachfrage. Detail- und Grosshandel sowie die übrigen Dienstleister erwarten eine weiterhin solide Steigerung der Nachfrage.