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Siemens-Aktionäre billigen Vergütungen trotz Kritik

MÜNCHEN (awp international) – Die Aktionäre des Elektrokonzerns Siemens haben trotz heftiger Kritik das Vergütungssystem für das Top-Management auf der Hauptversammlung in München gebilligt. Die zum teil harschen Einwände an dem Vergütungsmodell machten sich aber im Abstimmungsergebnis bemerkbar. Auf der Hauptversammlung am Dienstag in München stimmten 89,647 Prozent dem Vorschlag der Verwaltung zu. Über 90-prozentige Zustimmung zu Tagesordnungspunkten sind sonst die Regel.
Hintergrund für das Aktionärsvotum sind neue gesetzliche Regeln für Managergehälter, die seit vergangenem Jahr gelten. Damit sollen die Bezüge längerfristig ausgerichtet und Boni-Exzesse eingedämmt werden. Als erster deutscher DAX-Konzern hatte sich in der vergangenen Woche der Stahlkonzern ThyssenKrupp die Zustimmung seiner Anleger für die Managergehälter eingeholt. Das Votum ist zwar nicht bindend, gilt aber als wichtiger Baustein für die Aktionärsdemokratie.
Auf der Siemens-Hauptversammlung hatten Aktionärsvertreter Nachbesserungen an dem Vergütungsmodell gefordert, weil es noch nicht allen gesetzlichen Anforderungen entspreche. Im vergangenen Geschäftsjahr 2008/09 (30. September) waren die Vorstandsbezüge bei Siemens angesichts der Wirtschaftskrise von knapp 36,4 auf 27,3 Milliarden Euro gesunken./cs/DP/he

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