Stans zelebriert an fünf Tagen die musikalische Vielfalt

Stans wird vom 30. April bis am 4. Mai zur Festivallandschaft. Auf 14 Bühnen auf dem Dorfplatz, in Theatern, Sälen, Kellern und Kirchen bieten die Stanser Musiktage ein innovatives Programm mit Folklore, Jazz, Klassik, Pop, Blues oder Rap.
(Keystone-SDA) Vielfalt ist das Markenzeichen der Stanser Musiktage, die im Nidwaldner Hauptort immer auch ein Frühlingsfest sind. Zentrum ist der Dorfplatz mit Essensständen. Dort ist auch die Festivalinstallation «Ungeheuer» von Sabina Oehninger zu sehen.
Die Vielfalt zeigt sich bereits am Eröffnungsabend: Baltischer Folk in der Kapuzinerkirche, neu interpretierte griechische Musik im Theater an der Mürg, Schweizer Volksmusik im Chäslager und eine theatralische Wrestling-Show im Kollegium sind programmiert. Dazu kommen Gratiskonzerte und Nachtprogramme an verschiedenen Orten.
Auch wenn viel Volksmusik aus der ganzen Welt an den Musiktagen zu hören ist, Konzerte mit rein traditioneller Musik gibt es keine. «Es kommen keine Trachtengruppen, die folkloristische Traditionen aufrechterhalten» sagte Catherine Huth, Mitglied der Festivalleitung, dem Luzerner Kulturmagazin «null41». Es gehe mehr darum, wie jemand mit seiner Kultur umgehe und sie interpretiere.
Die Organisatoren bezeichnen Spannungsfelder als DNA der Musiktage, die es seit bald 30 Jahren gibt. Die Akzeptanz von künstlerisch und gesellschaftlich Unterschiedlichem, von jung und alt, von Mocktail und Kafi Zwätschgä, seien das Leitmotiv des Anlasses.
Auch das Fokusthema der diesjährigen Musiktage – «Kulturkampf zwischen Stadt und Land?!» – beschäftigt sich mit einem Spannungsfeld, in dem Stans exemplarisch steht: Für einige ist es ein idyllisches Dorf auf dem Land, für andere die Hauptstadt von Nidwalden, für Dritte ein Teil der Agglomeration Luzern.
Zum Fokusthema gibt es neben weiterem ein Podium, eine Lesung des Autors Béla Rothenbühler oder einen Vortrag des Stadt-Land-Graben-Forschers Maurits Heumann.