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Sudan und Südsudan wollen Streit um Grenzen und Öl beilegen

(Keystone-SDA) Die Staatschefs des Sudan und des Südsudan haben sich auf eine Zusammenarbeit zur Beilegung ihres Streits um Grenzen und Öl verständigt. Dies erklärten sie am Sonntag nach dem ersten Besuch des südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir in Khartum.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz gaben Kiir und sein sudanesischer Kollege Omar al-Baschir in Khartum jedoch keine Einigungen über offene Fragen bekannt. Es war Kiirs erster Besuch im Sudan seit der Unabhängigkeit seines Landes im Juli.

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«Wir sind übereingekommen, Versammlungen abzuhalten und Fristen zu setzen, um Lösungen für alle ausstehenden Fragen zu finden», sagte Baschir. Ein Streitpunkt zwischen den beiden Staaten ist vor allem der Status der ölreichen Grenzregion Abyei, die seit Mai von der sudanesischen Armee besetzt wird.

Es gilt zudem, weitere Grenzfragen und wirtschaftliche Angelegenheiten zu klären. Beide Staaten müssen unter anderem einen Kompromiss in der Frage der Verteilung der Öleinnahmen aus der Region finden.

Während die meisten Ölfelder im Südsudan liegen, verlaufen die Pipelines durch den Norden, wo mit dem Hafen von Port Sudan auch der einzige Meerzugang der Region liegt. Ausserdem müssen Währungs- und Schuldenfragen zwischen beiden Ländern geklärt werden.

Neuen Krieg vermeiden

Kiir sagte, seine Regierung sei bereit, über Abkommen zu allen wichtigen Punkten zu diskutieren. «Mein Bruder Baschir und ich setzen uns dafür ein, dass keine dieser Fragen uns erneut in den Krieg treibt», sagte er.

Die beiden Staatschefs bekräftigten ihren Willen, sich künftig gemeinsam für Frieden und Stabilität einzusetzen. Kiir reiste am Sonntag zurück in die südsudanesische Hauptstadt Juba. Der Besuch galt als wichtiger Schritt für eine Normalisierung der Beziehungen beider Staaten.

Der Süden des Sudan hatte im Januar in einem Referendum entschieden, sich vom Norden loszusagen.

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