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Südsudan erklärt offiziell seine Unabhängigkeit vom Norden

(Keystone-SDA) Die Welt hat einen neuen Staat: Der Südsudan hat sich am Samstag offiziell für unabhängig vom Norden erklärt und in der Hauptstadt Juba überschwänglich seine Staatsgründung gefeiert. Auch die Schweiz hat den Staat annerkannt.

Das grösste Land auf dem afrikanischen Kontinent ist nun nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg in einen vornehmlich muslimischen Norden und einen christlichen Süden geteilt.

Mit der Schweiz verbunden

Am Grab des verstorbenen Rebellenführers John Garang verlas der Parlamentspräsident James Wani Igga die Unabhängigkeitserklärung. Die neue Regierung werde sich an den Werten Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit orientieren und «freundschaftliche Beziehungen mit allen Ländern, auch mit dem Sudan» aufbauen.

Gedenken an Kriegsopfer

Anschliessend legte der 60-jährige Politveteran Salva Kiir seinen Amtseid als Präsident ab und unterzeichnete die Übergangsverfassung des Südsudan. Der Südsudan ist nun der jüngste Staat der Welt und der 54. Staat Afrikas.

Die Menschen des bisher südlichen Landesteils des Sudan hatten sich per Referendum Ende Januar für eine Abspaltung vom Norden ausgesprochen. Der Norden erkannte zwar als eines der ersten Länder die Unabhängigkeit des Südens an. Zwischen beiden Seiten gibt es aber weiterhin ungeklärte Fragen, etwa zum Status umstrittener Grenzregionen.

Der Südsudan gehört nun wie der Sudan zu den ärmsten Ländern der Welt und steht vor grossen Herausforderungen. In dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg wurden weite Teile des verarmten, aber ölreichen Landes zerstört.

Schon bald UNO-Mitglied

Die UNO freue sich auf die baldige Aufnahme ihres 193. Mitglieds, sagte alt Bundesrat Joseph Deiss in Juba in seiner Funktion als Präsident der UNO-Generalversammlung. Gemäss Deutschlands UNO-Botschafter Peter Wittig könnte der Südsudan bereits kommende Woche aufgenommen werden.

Bundesrat anerkennt Südsudan als unabhängigen Staat

Die Schweiz anerkannte den Südsudan als unabhängigen Staat. Bern leitet nun die formellen Schritte zur Aufnahme von diplomatischen und konsularischen Beziehungen ein.

Der Bundesrat fällte den Entscheid zur Anerkennung des neuen Staates nach Konsultationen mit den aussenpolitischen Kommissionen der beiden Räte, wie die Bundesbehörden am Samstag in einem Communiqué mitteilten. Dieser Beschluss erfolge im Gleichschritt mit der internationalen Gemeinschaft.

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