SVP und FDP schalten am meisten Werbung aller Parteien
(Keystone-SDA) Die SVP und die FDP haben im September so viel Geld für Werbung ausgegeben, dass sie es unter die zehn am meisten beworbenen Produkte der Schweiz geschafft haben. Krösus ist die SVP, deren Werbung einen Wert von 3,7 Millionen Franken hatte.
Die FDP gab als zweitplatzierte Partei mit rund 2,7 Millionen Franken eine Million weniger aus. Errechnet hat die Werbepräsenz das Medienforschungsinstitut Media Focus im Auftrag des Westschweizer Fernsehen TSR. Am Dienstag erschien der Werbemarkt-Barometer.
Deutlich kleinere Brötchen backen die übrigen Parteien. Die CVP gab als drittplatzierte Partei 1,7 Millionen Franken aus, die SP 1,3 Millionen Franken. Hinter den vier grossen Parteien folgen die Grünen (309’000 Franken), die BDP (258’000 Franken) und die glp (157’000 Franken). Insgesamt gaben die zehn grössten Parteien 10,3 Millionen Franken für die Werbung aus.
In den Top Ten
SVP und FDP schafften es auch in die Rangliste der am meisten beworbenen Produkte. Die Nationalratswerbung der FDP bringt es auf den fünften Rang, gleich dahinter folgt die Nationalratswerbung der SVP. Bei diesen Werbungen handelt es sich vor allem um die Kopfplakate der Parteikandidaten.
Auf dem achten Platz liegt nochmals die SVP mit ihrer Parteiwerbung – darunter fällt etwa die Werbung für ihre Volksinitiative. FDP und SVP liegen mit ihrer Werbepräsenz zwar hinter der Werbung für McDonald’s Restaurants oder die H&M-Damenkleider, doch liessen sie etwa die Brillenwerbung von Fielmann oder die SBB hinter sich.
Erhoben wurden auch die Werbeausgaben für die gesamte Wahlkampfperiode von Mai bis September. Mit 7,1 Millionen Franken führt hier wiederum die SVP. Sie zeichnet für über 40 Prozent der total 17,3 Millionen Franken Werbeausgaben der Parteien verantwortlich.
Vier Parteien mit Millionenbeträgen
Es folgt die FDP mit 4,5 Millionen Franken, die CVP mit knapp 3 Millionen Franken und die SP mit 1,6 Millionen Franken. Von den übrigen Parteien gaben die Grünen mit 388’000 Franken am meisten aus. Nur SVP, FDP und CVP verfügten über die Mittel, um schon vor September einen nennenswerten Wahlkampf starten zu können.
Woher das Geld der Parteien stammt, erfahren die Wählerinnen und Wähler in der Schweiz nicht. Als eines der einzigen Länder Europas verfügt die Schweiz über keine Regelung zur Parteien- und Kampagnenfinanzierung.