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Tagesschüler lesen besser und können eher die Schuhe schnüren

(Keystone-SDA) Bern – Primarschüler, die eine Tagesschule besuchen, können schneller lesen, sind sozialer und gehen gar mit Messer und Gabel besser um als andere Kinder. Diese Aussage stammt nicht etwa aus einem Parteiprogramm, sondern ist das Resultat einer Studie des Nationalfonds.
Die Erziehungswissenschafter Walter Herzog und Marianne Schüpbach von der Uni Bern haben dafür in einer Längsschnittstudie 521 Kinder aus 11 Kantonen verglichen. Die eine Gruppe besuchte die Tagesschule, die zweite den Blockzeitenunterricht und die dritte den traditionellen Halbklassenunterricht.
Auffälligstes Ergebnis seien die deutlich besseren Sprachkompetenzen der Tagesschüler, teilte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Donnerstag mit. Sie könnten Wörter besser und auch schneller lesen und verstehen. Weniger gut schneiden sie hingegen in Sachen Mathematik ab.
Auch die soziale und emotionale Entwicklung sowie die Alltagsfertigkeiten der Tagesschüler sind den Resultaten zufolge besser. Sie zeigen sich offenbar kompetenter im Umgang mit Gleichaltrigen, können sich besser konzentrieren und sind weniger nervös. Zudem sind sie im Alltag geschickter: Sie können Messer und Gabel besser verwenden und eher die Schuhe selber schnüren.
In Tagesschulen besuchen Kinder den Unterricht, essen zu Mittag, machen ihre Hausaufgaben und verbringen einen Teil ihrer Freizeit. Im Vergleich zu den USA und zu vielen europäischen Staaten sind Tagesschulen in der Schweiz nach wie vor die Ausnahme.

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