ThyssenKrupp schafft überraschend klar Rückkehr in die schwarzen Zahlen
DÜSSELDORF (awp international) – Der grösste deutsche Stahlhersteller ThyssenKrupp hat nach drei verlustreichen Quartalen in Folge überraschend deutlich die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Vor Steuern verdiente das Unternehmen zum Beginn des neuen Geschäftsjahres 2009/2010 (September 2010) 313 Millionen Euro. Das war ein Plus von 73 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der im Dax notierte Konzern am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Vorsteuergewinn von rund 100 Millionen Euro gerechnet. Die Mehrzahl der acht Geschäftsfelder sei profitabel gewesen.
Für positive Einmaleffekte sorgte der Verkauf der Industrieservice-Sparte. In den vergangenen drei Quartalen hatte ThyssenKrupp jeweils einen riesigen Verlust hinnehmen müssen, der sich im abgelaufenen Geschäftsjahr (30.9.) auf fast 2,4 Milliarden Euro summierte. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen hat der Konzern vor allem dem harten Sparprogramm zu verdanken. Denn der Umsatz sank zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro und lag damit auch unter dem Wert des Vorquartals. Analysten hatten auf höhere Erlöse gehofft.
Der Konzern bekräftigte sein Ziel, auch im Gesamtjahr wieder mit einem Gewinn abzuschliessen. Beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Steuern rechnet ThyssenKrupp mit einem Gewinn in «niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Grösse». Der Gewinn des ersten Quartals stärke seine Zuversicht, sagte Konzernchef Ekkehard Schulz. Er bleibe aber vorsichtig, weil die Erholung der Wirtschaft noch fragil sei. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern den ersten Fehlbetrag seit der Fusion der beiden Traditionsunternehmen Thyssen und Krupp 1999 hinnehmen müssen./nl/zb