UBS konzentriert Zahlungsverkehr – Standort Bern wird geschlossen (AF)

(Meldung umfassend erweitert)
Bern (awp/sda) – Die Grossbank UBS konzentriert die Abwicklung ihres Zahlungsverkehrs in Zürich, Lausanne und Lugano. Der Standort Bern wird geschlossen. Betroffen sind 178 Mitarbeitende, denen die Bank Stellen an den verbleibenden Standorten anbieten will.
Für diejenigen, die das Angebot nicht annähmen oder für die der neue Arbeitsweg nicht zumutbar sei, bestehe ein Sozialplan, teilte die UBS am Donnerstag mit. Im Rahmen der Sozialpartnerschaft sei ein Konsultationsverfahren durchgeführt worden.
Der Bankpersonalverband befürchtet seinerseits in einer Mitteilung, dass wohl viele Betroffene die Job-Angebote in Zürich, Lausanne oder Lugano nicht annehmen könnten. Der Hauptteil der Betroffenen sei weiblich und arbeite überwiegend Teilzeit.
Der Kaufmännische Verband kritisiert den UBS-Entscheid ebenfalls. Einmal mehr spare die UBS auf dem Buckel der Arbeitnehmer. Der Zahlungsverkehr sei erst vor kurzem in Bern angesiedelt worden. Die Kehrtwende der Grossbank sei unverständlich.
Die UBS begründet ihren Entscheid mit einer Überprüfung ihrer Immobilienstrategie. Das Gebäude an der Berner Schwarztorstrasse hatte die UBS gemietet. Eine weitere, ebenfalls dort untergebrachte Abteilung mit 60 Mitarbeitenden kann die Bank in einem anderen, bestehenden Gebäude in Bern unterbringen.
Der Kanton Bern bedauert den Entscheid der UBS ebenfalls, zeigt aber auch Verständnis für den Beweggrund der Grossbank, sich von Mietobjekten in Eigenobjekte zu verschieben.
Der Entscheid der UBS sei daher nicht als ein Problem der Standortfaktoren zu sehen, betonte Adrian Studer, Leiter des Berner Wirtschaftsamtes beco.
Auch in Zukunft werde die UBS im Kanton Bern noch mehr als 1’000 Arbeitsplätze anbieten. Studer gab weiter zu bedenken, dass Bern in den letzten Jahren auch schon davon profitiert habe, wenn Firmen Arbeitsplätze aus gemieteten Objekten in eigene Räumlichkeiten verlegt hätten.
Die Schliessung des Standorts Bern soll schrittweise ab Oktober 2010 bis Ende März 2011 erfolgen. Sie hat nach Angaben der UBS keine Auswirkungen auf das Dienstleistungsangebot der Bank.
rt