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Umweltschützer kritisieren Ergebnis von Klimagesprächen in Bonn

(Keystone-SDA) Bonn – Begleitet von teils scharfer Kritik von Umweltschützern sind in Bonn die UNO-Verhandlungen zur Vorbereitung des Weltklimagipfels Ende des Jahres in Mexiko zu Ende gegangen.
Bei dem Treffen von Delegierten aus rund 180 Ländern wurde bereits am Donnerstagabend ein etwa 20-seitiges Papier vorgelegt, das die Standpunkte der Verhandlungsteilnehmer auflistet und weiter diskutiert werden soll. Das Dokument ist nicht als Verhandlungstext gedacht, sondern lediglich als Hilfe für die kommenden Klimagespräche.
Vor dem UNO-Klimagipfel vom 29. November bis zum 10. Dezember im mexikanischen Cancún finden noch zwei Verhandlungsrunden statt – im August in Bonn, dem Sitz des UNO-Klimasekretariats, und im Oktober in Peking.
In der Zwischenzeit soll es zu weiteren, informellen Treffen kommen, darunter möglicherweise auch zu einem im Juli in Genf. Zumindest hat Umweltminister Moritz Leuenberger dies Anfang Mai in Bonn angedeutet. Es könnte dann um die finanziellen Aspekte in der Klimapolitik gehen.
Beim UNO-Klimagipfel Ende vergangenen Jahres in Kopenhagen hatten sich die Teilnehmer nur auf das vage Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.
Allgemein wird nicht davon ausgegangen, dass in Cancún eine Einigung auf ein verbindliches Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll gelingt.
Greenpeace wertete den Ausgang der Bonner Verhandlungen als «schlechte Basis für die weitere Klimapolitik». Die USA hätten «massiv zur Blockade der Verhandlungen» beigetragen, erklärte der Leiter der internationalen Klimapolitik von Greenpeace, Martin Kaiser.
Der WWF vermisste ebenfalls grosse Fortschritte, lobte aber, dass in Bonn «verloren gegangenes Vertrauen zwischen Entwicklungs- und Industrieländern zurückgewonnen werden» konnte.

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