Viele Tote bei Anschlag auf Beerdigung in Pakistan
(Keystone-SDA) Ein Selbstmordattentäter hat bei der Beerdigung eines Taliban-feindlichen Stammesführers im Nordwesten Pakistans mindestens 25 Trauergäste mit in den Tod gerissen. Rund 60 weitere Menschen wurden am Donnerstag bei dem Anschlag verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Insgesamt hätten etwas 200 Menschen an der Trauerfeier teilgenommen. Das Attentat ereignete sich in der Region Samar Bagh im Distrikt Lower Dir.
Die Bombe explodierte nach Angaben der Polizei während einer Beerdigung in der Stadt Jandol. «Der Anschlag richtete sich klar gegen die Mitglieder der lokalen (Anti-Taliban-)Miliz», sagte der Polizeisprecher. «Der Attentäter kam zu Fuss und sprengte sich inmitten der Menschen in die Luft, als diese zu beten beginnen wollten.» Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
In der Region, die zur Unruheprovinz Khyber Pakhtunkhwa gehört, haben regierungstreue Stammesführer Milizen gegründet, um die radikal-islamischen Taliban zu vertreiben. Angehörige von Milizen und Regierungstruppen werden in der Extremisten-Hochburgen Nordwestpakistans immer wieder zum Ziel von Anschlägen der Aufständischen.
So hatten Anfang Juni aus Afghanistan kommende Taliban-Kämpfer einen pakistanischen Grenzposten im Distrikt Upper Dir attackiert. Bei den zweitägigen Gefechten waren mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen, darunter mindestens 27 pakistanische Sicherheitskräfte.