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Warner Music fehlt die CD

NEW YORK (awp international) – Der US-Musikkonzern Warner Music hat die Abwanderung grosser Teile des Musikgeschäfts ins Internet noch immer nicht verdaut. Im ersten Quartal fiel abermals ein Verlust von unterm Strich 25 Millionen Dollar an. Konzernchef Edgar Bronfman verkaufte den Start ins Jahr am Donnerstag dennoch als Erfolg. Warner Music stehe finanziell solide da. Erste kleine Erfolge kann Bronfmann vorweisen: Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust noch bei 68 Millionen Dollar gelegen. Warner Music senkte daraufhin die Kosten. Auch der Verkauf digitaler Musik legte kräftig zu. Das Unternehmen bestreitet nun ein knappes Drittel seines Geschäfts mit dem Vertrieb über das Internet oder mobile Kanäle.
Die seit Jahren schrumpfenden CD-Verkäufe konnte dies aber nicht ausgleichen. Der Konzernumsatz sank im Vergleich zum ersten Quartal 2009 um 1 Prozent auf 662 Millionen Dollar. Warner Music räumte auch das Fehlen starker Neuerscheinungen ein. Die Warner Music Group hat Künstler wie Alanis Morisette, Linkin Park, James Blunt oder Enya unter Vertrag.
Wie dramatisch der Wandel in der Musikbranche ist, zeigt der Fall EMI. Der britische Wettbewerber kämpft seit Monaten ums Überleben. Anhaltende Verluste und ein gigantischer Schuldenberg drohen das Unternehmen zu erdrücken. Warner Music und EMI hatten lange um einander gebuhlt, wurden sich letztlich aber nicht handelseinig./das/DP/edh

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