WDH/AUSBLICK/CS Q1: Gewinn von 2’147 Mio CHF erwartet
Zürich (awp) – Die Credit Suisse Group veröffentlicht am Donnerstag, 22. April, die Resultate für das erste Quartal 2010. 13 Analysten haben dazu die folgenden Schätzungen:
FOKUS: Die Analysten gehen davon aus, dass die CS nach dem enttäuschenden vierten Quartal 2009 für das erste Jahresviertel 2010 wieder ein starkes und solides Resultat vorlegen wird. Das Viertquartalsergebnis 2009 war allerdings durch negative Marktwertanpassungen auf dem Fremdkapital der Grossbank sowie durch einen Vergleich mit den US-Behörden belastet worden.
Im ersten Jahresviertel dürfte die Bank von einem insgesamt günstigen Markumfeld profitiert haben. Dafür sprechen sowohl die Ankündigung der UBS von Ende März, wonach deren Bereich FICC Erträge von etwas unter 2,3 Mrd USD im ersten Quartal erzielt hat, als auch das Quartalsergebnis der US-Banken JPMorgan und Citigroup, die mit ihren Resultaten im Investmentbanking positiv überraschten.
Da der im Investment Banking beheimatete Fixed-Income-Handel zu den Paradedisziplinen der CS gehört, erwarten die Experten von dieser Division ein Glanzresultat. Das Invesmtenbanking der CS dürfte auch vom global wieder angezogenen M&A- und IPO-Geschäft profitiert haben. Die Schätzungen der Analysten bewegen sich allerdings in einem vergleichsweise breiten Band.
Im Private Banking erwarten die Marktteilnehmer erneut einen starken Zufluss an Neugeldern. Dabei stützen sie sich auf Aussagen des Managements, das anlässlich der Bilanzmedienkonferenz 2009 den Januar bezüglich Nettoneugeld als Rekordmonat bezeichnet hatte. Allerdings schliessen Analysten nicht aus, dass die im Verlaufe des ersten Quartals den deutschen Steuerbehörden zugespielten CD’s mit Daten deutscher Kunden bei Schweizer Banken zu gewissen Abflüssen gesorgt haben könnten. Die Experten stellen sich auch die Frage, ob das Institut im Wealth Management die hohe Bruttomarge von 130 Basispunkten des vierten Quartals halten konnte.
ZIELE: Die Credit Suisse ist nach eigenen Angaben «sehr gut ins erste Quartal 2010» gestartet. Die Auftragslage der Bank sowie die Netto-Neugelder seien so gut wie nie seit der Finanzkrise, sagte CEO Brady Dougan im Februar anlässlich der Bilanzmedienkonferenz. Aufgrund des integrierten Geschäftsmodells, der Marktstärke und der Fähigkeit der Bank, aus dem operativen Geschäft Kapital zu erwirtschaften, sei er für 2010 zuversichtlich, so Dougan weiter.
Bis 2012 will die Grossbank bekanntlich einen Ertrag von über 10 Mrd CHF aus divisionsübergreifenden Tätigkeiten erreichen. Ausserdem will sie eine Eigenkapitalrendite von über 18% generieren. Bei der Tier 1 Ratio peilt die Gruppe eine Quote von 12,5% an. Im weiteren strebt das Institut eine Cost-Income Ratio von 65% sowie eine jährliche Wachstumsrate beim Nettoneugeld von über 6% an.
PRO MEMORIA: Wachstumspotenzial sieht die Grossbank in allen drei Geschäftseinheiten. Dougan wies anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2009 erneut auf die Vorteil des integrierten Geschäftsmodells hin, mit dem die CS über einen Wettbewerbsvorteil verfüge.
Für Diskussionsstoff sorgte jüngst das Vergütungsmodell, insbesondere der 2005 für das Geschäftsjahr 2004 aufgelegte Performance Incentive Plan (PIP I) der Bank. Auf Grund dessen werden den CS-Führungskräften insgesamt 56,6 Mio Aktien zugeteilt, was einem Wert von rund 3 Mrd CHF entspricht. Verschiedene Aktionärsvertreter kündigten an, dass sie an der Generalversammlung vom 30. April dem Vergütungsbericht ihre Zustimmung verweigern wollen.
Noch nicht abzusehen sind die Konsequenzen, die sich aus den vielfälltigen regulatorischen Bestrebungen verschiedener Staaten auf das Geschäft der CS ergeben werden.
Homepage: www.credit-suisse.com
sig/gab
Q1 10E
In Mio CHF AWP-Konsens Q4 09A Q1 10A
Konzernergebnis 2’147 793 2’006
-Investment Banking* 1’975 1’003 2’414
-Privat Banking* 990 857 992
-Asset Management* 92 159 724
In Mrd CHF
AUM 1’281 1’229 1’189
Nettoneugeld 16,8 12,5 8,8
Nettoneugeld PB 13,5 6,4 11,4
*Gewinn vor Steuern