WDH/AUSBLICK/Swiss Re Q3: Combined Ratio von durchschnittlich 90,1% erwartet
Zürich (awp) - Die Swiss Re publiziert am Donnerstag, 4. November, die Zahlen zum dritten Quartal 2010. Sieben Analysten haben dazu folgende Prognosen:
In Mio USD AWP-Konsens Q3 2009
Verdiente Prämien 5'175 5'496
Reingewinn* 457 314
Combined Ratio (%) 90,1 84,5
In Mio USD per 30.6.2010
Eigenkapital 29'971 27'517
*den Aktionären anrechenbarer Reingewinn
FOKUS: Gemäss Analysten dürfte Swiss Re für das dritte Quartal 2010 ein solides Zahlenset ausweisen. Aufgrund einer deutlich tieferen Schadenlast aus Naturkatastrophen als in den beiden Jahresviertel zuvor hat sich im Bereich Nichtleben die Combined Ratio verbessert. Dies wird einen höheren Spartengewinn zur Folge haben. In der Lebensversicherung ist dagegen aufgrund anhaltend tiefer Zinsen mit einer verhaltenen Gewinnentwicklung zu rechnen. Vom Asset Management erwarten die Experten erneut einen substanziellen Gewinnbeitrag.
Die Anleger werden auch die Entwicklungen im Kapitalmanagement der Swiss Re im Auge behalten. Zuletzt hat die Ratingagentur Standard&Poor's (S&P) die Verbesserungen auf der Kapitalseite mit einer Höherstufung des Rating-Ausblicks auf "positiv" gewürdigt. Swiss Re strebt ein "AA"-Rating an und gab zuletzt anlässlich der Halbjahrespräsentation bekannt, dass sie ein dafür erforderliches Überschusskapital von 10 Mrd USD zur Verfügung hat.
Ein weiteres Ziel im Kapitalmanagement des Rückversicherers ist die Rückzahlung der 3-Mrd-schwere Wandelanleihe von Berkshire Hathaway. Die Rückzahlung kann frühestens ab März 2011 erfolgen.
ZIELE: Swiss Re strebt über den Versicherungszyklus eine Eigenkapitalrendite von 12% an. Weiter will die Gruppe bis Ende 2010 die Kostenbasis um 400 Mio CHF reduzieren und den Risikoabbau in der dafür eingerichteten Sparte Legacy abschliessen.
PRO MEMORIA: Swiss Re hat die Berichtswährung im laufenden Jahr von CHF auf USD umgestellt. Im Mai wurde anlässlich der Publikation zum ersten Quartal der Zahlenausweis erstmals in Dollar vorgenommen.
Anlässlich des Branchenmeetings in Baden-Baden vom 22. Oktober hat Swiss Re mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld für Rückversicherer gerechnet. Ein erhöhter Kapitalbedarf werde für Rückversicherer notwendig, hiess es. Im Nichtlebengeschäft erwartet Swiss Re ein jährliches Branchenwachstum von 3,5%.
Mitte September wurden Rückversicherungstarife und Entwicklungen in der Branche am alljährlich viel beachteten "Les Rendez-Vous de Septembre" in Monte Carlo diskutiert. Damals schätzte Swiss Re den Ausblick für den Versicherungs- und Rückversicherungsmarkt als "gemischt" ein. Grösste Herausforderung für die Branche seien die tiefen Anlagerenditen. Zudem befinde sich das Sach- und Haftpflichtgeschäft in einer klassischen späten "Soft-Cycle"-Phase, hiess es.
Am 12. Oktober hat S&P für Swiss Re den Ausblick auf verschiedenen wichtigen Ratings auf "positiv" von "stabil" angehoben. S&P begründete den Schritt mit dem stark verbesserten Kreditprofil des Rückversicherers. Mit dem Ausblick "positiv" signalisiert S&P eine mögliche Heraufstufung der Bonität von Swiss Re, sollte sich das Kreditprofil weiter verbessern.
Anfang Oktober gab der Rückversicherer Veränderungen in der Führungsstruktur bekannt. Das Marketing soll gestärkt und die operativen Geschäftsabläufe optimiert werden, hiess es. So seien künftig alle drei auf spezifische Kundensegmente ausgerichtete Bereiche - Reinsurance, Corporate Solutions und Admin Re - auf oberster Ebene durch GL-Mitglieder vertreten. Darüber hinaus ernannte Swiss Re David Cole zum neuen Chief Risk Officer sowie Thomas Wellauer zum neuen Chief Operating Officer. Michel Liès wird neu Chairman Global Partnerships.
Swiss Re investierte zusammen mit der International Finance Corporation (IFC) der Weltbank-Gruppe 40 Mio USD in die brasilianische UBF Seguros SA in São Paulo. Nach der mehrstufigen Transaktion werde die Swiss Re einziger Mehrheitsaktionär und die IFC einziger Minderheitsanteilseigner sein, hiess es Ende September.
dm/mk/sig