Wegen Korruption verurteilter Ex-Premier Thailands zog ins Wallis

(Keystone-SDA) Der wegen Korruption verurteilte Ex-Premierminister von Thailand, Thaksin Shinawatra, hat vorübergehen im Wallis gelebt. Der Telekom-Milliardär wohnte zuerst 2019 in Arbaz, 2021 zog er nach Lens in Crans-Montana, wo er von der Pauschalbesteuerung profitierte.
Thaksins vorübergehenden Umzug in die Schweiz mitorganisiert hat der schillernde Genfer Politiker und Mitbegründer des Mouvement Citoyens Genevois (MCG) Eric Stauffer. «Ich hatte die Familie einmal ins Wallis eingeladen, und sie verliebte sich in den Kanton», sagte er der «SonntagsZeitung».
Stauffer nahm laut eigenen Angaben für den Ex-Premier mit verschiedenen Gemeinden Kontakt auf. «Er hat dann selber entschieden, wohin er zieht», sagte der Genfer Lokalpolitiker.
Der heute 74-jährige Thaksin, der in der Telekom-Industrie zu Reichtum kam, war 2001 zum Ministerpräsidenten Thailands gewählt worden. 2006 wurde er bei einem Militärputsch gestürzt und später der Korruption und des Machtmissbrauchs sowie der Missachtung der Monarchie beschuldigt. 2008 floh er aus dem Land und lebte ausser in der Schweiz vor allem in Dubai, um einer Haftstrafe zu entgehen.
Der frühere Regierungschef kehrte am 22. August 2023 nach 15 Jahren Exil in seine Heimat zurück – genau an dem Tag, an dem der Kandidat der von ihm gegründeten Partei Pheu Thai, der Immobilienunternehmer Srettha Thavisin, zum neuen Ministerpräsidenten gewählt wurde. Der thailändische König Maha Vajiralongkorn reduzierte daraufhin die Haftstrafe auf noch ein Jahr. Shinawatra befand sich zuletzt in einem Polizeispital.