Zürcher Kantonsrat lehnt SUV-Verkehrsabgabe ab

Wer im Kanton Zürich einen SUV fährt, wird auch künftig nicht mit einer speziellen Verkehrsabgabe "bestraft". Der Kantonsrat hat es am Montag abgelehnt, bei der Berechnung neu auch Breite und Höhe der Autofront zu berücksichtigen.
(Keystone-SDA) Der Fuhrpark der Zürcher Bevölkerung wird immer höher und breiter. Auch E-Autos und Hybride sind heute im Schnitt schwerer und leistungsfähiger als noch vor wenigen Jahren. Dies führt dazu, dass der Vorteil des E-Antriebs oft gleich wieder zunichte gemacht wird.
«Wir alle sehen das Problem auf unseren Strassen», sagte Thomas Forrer (Grüne, Erlenbach). «Überall Riesenautos mit Riesenbatterien und viel Pneu-Abrieb. Und auf dem Parkplatz stehen sie immer mit zwei Rädern ausserhalb des Feldes.»
Es wäre gemäss Forrer doch viel besser, wenn kleinere Autos gefahren würden. Dies wollten die Grünen mit einer Änderung bei den Verkehrsabgaben erreichen. Neu sollten auch Breite und Höhe der Autofront bei der Berechnung berücksichtigt werden.
Fahrzeuge «pauschal verurteilen»
Das Parlament lehnte die Motion der Grünen aber mit 103 zu 52 Stimmen ab. «Eine pauschale Verurteilung von Fahrzeugkategorien ist nicht zielführend», sagte Tina Deplazes (Mitte, Hinwil). Zudem drohe ein schwer umsetzbarer Systemwechsel, weil Breite und Höhe der Autofront bisher gar nicht erfasst würden.
Auch die SVP lehnte den Anti-SUV-Vorstoss ab. Die Motion sei klar «grüngetrieben», sagte Paul Meyer (Marthalen). Mit der Neuberechnung werde die Mobilität nicht nur für Private verteuert, sondern auch für Besitzer von Kleinbussen und Lieferwagen. «Das hat Auswirkungen auf unsere KMU-Betriebe», sagte er.
Christian Müller (FDP, Steinmaur), der zugleich Präsident des Zürcher Autogewerbeverbands ist, sah zwar durchaus Handlungsbedarf. Allerdings hält er eine SUV-Abgabe für falsch. Verkehrsabgaben hätten ohnehin keine Lenkungswirkung. Diese Motion habe null Effekt.