Zürcher Polizei stellt Bilder randalierender FCB-Fans ins Internet
(Keystone-SDA) Bilder von 16 Basler Fussball-Hooligans stellt die Zürcher Stadtpolizei am kommenden Montag ins Internet – ausser die Gesuchten würden sich bis dahin noch melden. Die Internet-Fahndung wurde von der Staatsanwaltschaft angeordnet.
Vor dem Super-League-Spiel FC Zürich gegen FC Basel am 11. Mai 2011 im Zürcher Letzigrund-Stadion kam es zu wüsten Aussschreitungen: Kurz vor dem Anpfiff stürmten rund 1500 FCB-Fans den Gästeeingang und gelangten so ins Stadion. Auch ein Grosseinsatz der Stadtpolizei mit Wasserwerfern konnte sie nicht aufhalten.
Die Randalierer zerstörten elektronische Geräte zur Eingangskontrolle, stürmten und plünderten Catering-Stände und zertrümmerten WC-Anlagen. Die Schäden beliefen sich auf bis zu 200’000 Franken, wie Stadionmanager Peter Landolt tags darauf sagte. Zehn Personen wurden leicht verletzt, darunter private Sicherheitskräfte, die sich den Vandalen in den Weg stellten.
Von den Ausschreitungen gab es zwar gute Video- und Fotoaufnahmen. Trotz aller Ermittlungsarbeiten konnten aber 16 der gesuchten Randalierer nicht gefunden werden. Nun setzen die Behörden auf das Internet, wie die Stadtpolizei am Donnerstag mitteilte.
Aus diesem Grund ordnete die zuständige Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat an, die Bilder dieser Gesuchten ins Internet zu stellen. Ab 09.00 Uhr am Montagmorgen sind sie nun auf www.stadtpolizei.ch veröffentlicht. Vorgeworfen werden den Verdächtigten Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Diebstahldelikte.
Zurückhaltende Anwendung von Netz-Fahndung
Internet-Fahndungen werden von den Behörden zurückhaltend angewandt. Die Polizei darf Bilder jeweils nicht von sich aus ins Netz stellen, sondern nur im Auftrag der Staatsanwaltschaft, und nur, wenn alle anderen polizeilichen Ermittlungsbemühungen erfolglos geblieben sind. Sie sind jeweils recht erfolgreich.
Letztes Jahr etwa hatten die Basler Behörden nach Ausschreitungen bei einem FCB-FCZ-Spiel im St. Jakob-Stadion im November 2009 ebenfalls per Internet nach 17 Fussball-Hooligans gesucht. Elf wurden gefunden oder meldeten sich selbst. Sechs konnten laut Staatsanwaltschaft Basel trotz allem nicht aufgespürt werden.