Initiativen für Atomausstieg eingereicht
Bei der Bundeskanzlei in Bern sind am Dienstag (29.09.) die beiden Atomausstiegs- Initiativen 'Strom ohne Atom' und 'Moratorium Plus' eingereicht worden. Die beiden Volksbegehren kamen laut den Initianten mit je rund 120'000 Unterschriften zu Stande.
Bei der Bundeskanzlei in Bern sind am Dienstag (29.09.) die beiden Atomausstiegs- Initiativen ‚Strom ohne Atom‘ und ‚Moratorium Plus‘ eingereicht worden. Die beiden Volksbegehren kamen laut den Initianten mit je rund 120’000 Unterschriften zu Stande.
Die Initiative ‚Strom ohne Atom‘ verlangt die Stillegung der fünf Schweizer Atomkraftwerke innert zehn Jahren und den sofortigen Verzicht auf der Wiederaufbereitung von Brennstäben.
Die Initiative ‚Moratorium Plus‘ fordert die Verlängerung des geltenden Verbots für den Bau neuer Atomkraftwerke um weitere 10 Jahre. Gleichzeitig wird ein fakultatives Referendum verlangt, wenn die Atomkraftwerk länger als 40 Jahre betrieben werden soll.
Die beiden Volksbegehren werden von nationalen und lokalen Umweltorganisationen sowie von den Sozialdemokraten und den Grünen getragen.
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke (VSE) bezeichnete den bereits vierten Anlauf zum Ausstieg der Schweiz aus der Atomenergie in einer Stellungnahme als anachronistisch. Kritisch zu den beiden Volksinitiativen äusserten sich auch das Energieforum Schweiz, die Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz (Aves) und die Schweizerische Vereinigung für Atomenergie (SVA). Die Initianten beantworteten die Frage nicht, womit der Atomstrom ersetzt werden solle, erklärte die Aves. Laut dem Energieforum Schweiz entäuschen die Initiativen all jene, die sich vom laufenden zehnjährigen Moratorium eine Versachlichung der Atom-Diskussion erhofft haben. Die SVA schliesslich bemängelte, dass ausgerechnet die Schweiz aus der Treibhausgas-freien Kernenergie aussteigen solle.
SRI und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch