
Coop Bank mit neuer Strategie
Die von der Basler Kantonalbank beherrschte Coop Bank hat eine neue Strategie und einen neuen Namen. Als "bank coop" will sie einen Schwerpunkt im Private Banking setzen, wie das in Basel domizilierte Institut am Dienstag (05.09.) bekannt gab.
Die Ende letzten Jahres unter die Fittiche der Stadtbasler Staatsbank gekommene Bank positioniert sich mit ihrem gesamtschweizerischen Filialnetz neu als Vertriebsbank, wie es an einer Pressekonferenz in Zürich hiess. Damit orientiert sie sich laut Verwaltungsratspräsident Willi Gerster an ihrer Kernkompetenz, dem Vertrieb.
Die bisher dezentrale Struktur wird gestrafft, der Markt in die Regionen Basel/Mittelland, Tessin, Romandie und Zürich/Ostschweiz aufgeteilt. Der Hauptsitz bleibt in Basel, die regionalen Zentralen befinden sich in Basel, Lugano, Lausanne und Zürich.
Leitung, Vertrieb und Produktion werden laut Geschäftsleiter Jean-Pierre Frefel getrennt. Die Kundenverantwortung werde neu in den Geschäftsbereichen Anlagekunden, Privatkunden und Kommerzkunden verankert. Ausgebaut und mit einem Private-Banking-Qualitätslabel verstärkt werde das Geschäft mit Anlagekunden.
Der Marktanteil soll durch die Akquisition neuer Kunden in allen Kundensegmenten gesteigert werden, wie es weiter hiess. In den Bereichen Privat-und Anlagekunden würden Kunden, Beschäftigte und Mitglieder im Umfeld des Detailhandelskonzerns Coop und des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) anvisiert.
Die Basler Kantonalbank hatte Ende letzten Jahres vom Coop-Konzern 40,7 Prozent des Aktienkapitals der Bank und eine Stimmenmehrheit von 51 Prozent erworben. Coop behält noch eine Beteiligung von rund acht Prozent der Aktien und zehn Prozent der Stimmen. Zuvor kontrollierte die Coop-Gruppe die Bank mit rund der Hälfte des Kapitals und über 60 Prozent der Stimmen; zweitwichtigste Aktionärsgruppe waren der SGB und seine Mitgliederverbände.
Der Verkauf erfolgte im Hinblick auf die bevorstehende Reorganisation des Coop-Konzerns.
Die Coop Bank war 1927 als Genossenschaftliche Zentralbank von der Basler Genossenschafts- und Gewerkschaftsbewegung gegründet worden. Mit 9,4 Mrd. Franken Bilanzsumme lag sie Ende 1999 gemäss «HandelsZeitung» in der Liste der grössten Banken auf Rang 27.
swissinfo und Agenturen

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