
Freiland soll Freiland sein

Dem "Etikettenschwindel" mit täuschenden Angaben zur Tierhaltung auf Lebensmitteln soll ein Riegel geschoben werden. Dies fordert eine von rund 19'000 Menschen unterzeichnete Petition, die am Freitag (22.06.) in Bern im Parlament deponiert wurde.
Nötig sei eine Freiland-Verordnung als Ergänzung zur bestehenden Bio-Verordnung.
Wer künftig Eier, Fleisch oder Milchprodukte mit Begriffen wie «Freiland», «Auslauf» oder «aus tierfreundlicher Haltung» verkauft, sollte auch beweisen, dass diese Tiere diese Lebensbedingungen hatten.
Dies fordert die von der Nutztierschutz-Organisation «kagfreiland» lancierte Petition. Konsumenten fühlten sich von den Produkte-Etiketten oftmals verwirrt und getäuscht, begründeten die Petitionäre vor den Medien ihren Vorstoss.
Freiland-Verordnung
Deshalb sei analog der Bio-Verordnung eine Freiland-Verordnung nötig. Diese soll die Anpreisung mit Produkten aus der Nutztierhaltung regeln. Der überwiegende Teil von so genannt tierfreundlich hergestellten Produkten stamme nicht von Biobetrieben. Deshalb greife auch die Bio-Verordnung nicht.
In so genannten «Freiland»-Betrieben würden die Hühner im Winter nie ins Freie gelassen, die Eier aber weiterhin unter dem entsprechenden Label angepriesen. «Freiland-Rindvieh» könne im Sommer oft nicht auf die Weide oder im Winter nicht täglich in den Auslauf.
Die meisten «Freiland-Schweine» hätten nicht einmal eine Möglichkeit zum Wühlen. Eine echte Freilandhaltung erfordere mehr Arbeit. Nur wer diese leiste, sollte einen Mehrpreis erzielen dürfen, fordert «kagfreiland».
swissinfo und Agenturen

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