
Swisscom: Betriebsergebnis eingebrochen – Umsatz und Gewinn gestiegen

Trotz Mehrumsatz brach der Betriebsgewinn des Telekommunikations- Konzerns Swisscom im ersten Quartal 2000 um 30 Prozent ein. Umsatz und Gewinn stiegen nur dank Sondereinflüssen markant an, wie der Konzern am Freitag (19.05.) mitteilte.
Die harte Konkurrenz in der Telekommunikatiosbranche hinterlässt in den Büchern von Swisscom Spuren. Verglichen mit dem ersten Quartal 1999 konnte der Konzern Umsatz und Reingewinn bis Ende März 2000 zwar steigern, die Resultatverbesserungen sind aber das Ergebnis von Sondereinflüssen.
So nahm der Umsatz als Folge des Einbezugs von debitel um 30,8 Prozent auf 3,386 Milliarden Franken zu. Ohne die deutsche Mobilfunkgesellschaft hätte ein Minus von 3,7 Prozent resultiert. Der Gewinn sprang von 631 Mio. im Vorjahr auf 2,065 Mrd. Franken.
Allein der Verkauf der Cablecom-Beteiligung spülte 1,335 Mrd. Franken in die Kassen, und der Verkauf der Unisource-Anteile an D-Plus schlug mit 220 Mio. Franken zu Buche.
Insgesamt schmälerte die anhaltende Konkurrenz und der Preiskampf die Margen. Das Betriebsergebnis brach um 30 Prozent auf 660 Mio. Franken ein. In der Mobiltelefonie konnte der Umsatz um 16,1 Prozent 641 Mio. Franken gesteigert werde, und die Betriebsgewinn-Marge blieb mit 45 Prozent praktisch stabil.
Aufgrund des intensiven Wettbewerbs rechnet Swisscom aber künftig mit einer Reduktion der Margen. Mit höheren Händlerentschädigungen sowie neuen Angeboten will der Konzern der Konkurrenz begegnen. In den ersten drei Monaten 2000 gewann Swisscom rund 160’000 Neukunden im Mobilbereich. Den Marktanteil gibt der Konzern mit rund 70 Prozent an.
Gewachsen sind auch die Betriebsaufwendungen. Ohne debitel nahmen die Ausgaben um 9,5 Prozent auf 1,407 Mrd. Franken zu, die Personalkosten stiegen um fünf Prozent auf 577 Mio. Franken. Das Kostenmanagement habe für die Konzernleitung höchste Priorität, teilte die Swisscom weiter mit.
Für das ganze Jahr erwartet Swisscom aufgrund der Vollkonsolidierung von debitel eine markante Steigerung des Umsatzes. Der erhöhte Margendruck werde aber ein tieferes Betriebsergebnis als im Vorjahr zur Folge haben. Zudem wird der geplante Stellenabbau – Swisscom will die Zahl der Stellen bis 2003 um 3’000 reduzieren und weitere 3’000 Stellen auslagern – Restrukturierungskosten zur Folge haben.
Dank den bereits getätigten Veräusserungen und den geplanten Verkauf eines Teils der Immobilien geht der Konzern von einer Zunahme des Reingewinns aus.
swissinfo und Agenturen

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