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Weg von Swiss Re

Lukas Mühlemann hat bei der CSG "noch sehr viel vor". Keystone Archive

Konzernchef und VR-Präsident Lukas Mühlemann sieht keine Probleme in seinem Doppelmandat bei der Credit Suisse Group. Zurücktreten wird er aber aus dem Verwaltungsrat der Swiss Re.

«Wir haben ja betont, dass wir VR-Vertretungen übers Kreuz vermeiden wollen, begründete Mühlemann am Samstag in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» seinen Rücktritt. An der kommenden Generalversammlung werde er nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Der Entschluss sei schon «vor ein paar Monaten» gefallen und dem Verwaltungsrat der Swiss Re mitgeteilt worden.

Von Seiten des Swiss-Re-Verwaltungsrats haben Konzernchef Walter Kielholz und Thomas Bechtler noch einen Sitz im Credit-Suisse-Gremium.

Nur noch im Opernhaus

Lukas Mühlemann wird nach seinem Rücktritt aus der Swiss Re nur noch im Opernhaus-Verwaltungsrat vertreten sein. Nach seinem Rückzug aus dem Swissair-VR wurde Anfang Februar sein Ausscheiden aus der argentinischen Banco General de Negocios (BGN) bekannt. Sein Engagement bei der Bank bezeichnete er im Interview als Fehler.

An einen Rücktritt bei der Credit Suisse denkt Mühlemann nicht: «Persönlich habe ich noch sehr viel vor bei der Credit Suisse Group», sagte Mühlemann. Und der Verwaltungsrat sei weiterhin der Meinung, dass er einen wichtigen Beitrag leiste.

Strategische Aufgaben

Aus der bestehenden Personalunion von Konzernchef und VR-Präsident mache er kein Dogma. Die Struktur der CSG-Leitung reduziere die Rolle des Gruppen-Chefs jedoch stark, sagte er. Das operative Geschäft werde von John Mack und Thomas Wellauer geführt.

Er selbst konzentriere sich als Konzernchef der Gruppe sehr stark auf die Festlegung der Strategie, die Besetzung der wichtigen Führungspositionen, die Kontrolle, Überwachung und das Risikomanagement. Dies seien Kernaufgaben des Verwaltungsrates.

6,1 Mio. Franken pro GL-Mitglied im Jahr 2000

Ein Honorar als CSG-Verwaltungsrat bekomme er nicht. Honorare von anderen VR-Mandaten müssten an die Credit Suisse abgeliefert werden. Sein Salär werde von der VR-Kommission festgelegt. Durchschnittlich habe ein Geschäftsleitungs-Mitglied im Spitzenjahr 2000 6,1 Mio. Franken verdient, den grössten Teil davon aber in Aktien, die auf vier Jahre gesperrt seien.

Bei der Credit Suisse First Boston (CSFB) seien dann im Jahr 2001 die leistungsabhängigen Zahlungen um 49% zurückgegangen, in den Bankbereichen um durchschnittlich 20%.

Im Fall des US-Energiekonzerns Enron sagte Mühlemann, dass die CSG einen Schaden von 126 Mio. Dollar abgeschrieben habe. Die US-Firma hatte Bankbeziehungen zur CSFB und zu Donaldson, Lufkin & Jenrette (DLJ).

swissinfo und Agenturen

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