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Eidg. Wahlen 1999: Nachbefragung bestätigt breite Abstützung des SVP-Wahlsieges

Im Vergleich zu den Wahlen 1995 hat die Schweizerische Volkspartei (SVP) in fast allen Landesteilen und Wählerschichten zulegen können. Zu diesem Schluss kommt die 'SRG SSR Wahlnachbefragung 99', erstellt durch das GfS-Forschungsinstitut.

Im Vergleich zu den Wahlen 1995 hat die Schweizerische Volkspartei (SVP) in fast allen Landesteilen und Wählerschichten zulegen können. Zu diesem Schluss kommt die ‚SRG SSR Wahlnachbefragung 99‘, erstellt durch das GfS-Forschungsinstitut.

In den ersten 24 Stunden nach Schliessung der Wahllokale wurden 1049 wahlberechtigte Personen in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz mittels telefonischer und computergestüzter Interviews befragt. Die Auswertung der so erhobenen Daten liefert auch genauere Auskünfte zum Verhalten der Wählerinnen und Wähler.

Gemäss Nachbefragung konnte die SVP landesweit zulegen: Die SVP ist 1999 in der deutschsprachigen Schweiz (29 Prozent) und in den ländlichen Gebieten (32 Prozent) die deutlich grösste Partei der Schweiz.

Als führende Partei hat sich die SVP auch bei Protestanten (32 Prozent), selbstständig Erwerbenden (29 Prozent) und Personen mit einem Berufsabschluss (28 Prozent) etabliert.

Die stärkste aller Parteien ist die SVP neu auch bei den Männern, den 18-39-Jährigen und den Bezügern geringster Einkommen. Letzteres Ergebnis kommt vor allem duch die starke Präsenz von Rentnern zustande.

Relativ schwach und weiterhin die kleinste Regierungspartei ist die SVP in der lateinischen Schweiz (7 Prozent), bei den Katholiken und Personen mit universitärem Abschluss (14 Prozent).

Weiter ergab die Nachbefragung, dass für den Wahlerfolg der SVP sogenannte ‚Wechsler-Bewegungen‘ rund drei Mal wichtiger waren als die Mobilisierung vn Neuwählerinnen. Am meisten auf sich vereinigt hat die SVP ehemalige FPD-Wähler, am zweitmeisten soche, welche die CVP verlassen haben.

Gemäss der repräsentativen Befragung was das Personenangebot der Parteien das entscheidende Kriterium für die Wahl. 37 Prozent der Parteiwähler haben sich in erster Linie deshalb für eine Liste festgelegt. Am zweithäufigsten entschieden sich die Wähler aufgrund der Antwortenen, die sie zu aktuellen Fragen gefunden hatten (26 Prozent). An dritter Stelle folgt die Weltanschauung (17 Prozent) vor dem Stil (10 Prozent) und den repräsentatierten Gruppen (5 Prozent).

Es ergaben sich allerdings erhebliche Unterschiede nach Parteien. Bei der SVP stand die Themenorientierung ihrer neuen Wählerschaft klar im Vordergrund – noch vor dem Personenbezug. Die Nachanalyse des Wahlverhaltens ergab, dass der allgemeine ideologische Bezug, der die SVP-Bindung 1995 noch geprägt hatte, sich stark in Richtung einer Themen-Orientierung abschwächte. Das neue Weltbild der SVP-Wählerschaft definiert sich neu stattdessen über die Ausrichtung an signifikanten Themen wie der Neutralität in der Aussenpolitik, der restriktiven Asylpolitik im Sicherheitsbereich und der Steuersenkung in der Finanzpolitik.

SRI und Agenturen





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