Ruth Dreifuss gewählt – nur 58 Stimmen für Blocher
Als drittes Mitglied des Bundesrates ist am Mittwoch die Genfer Sozialdemokratin Ruth Dreifuss von der Vereinigten Bundesversammlung bestätigt worden. Bei einem absoluten Mehr von 118 erreichte die gegenwärtige Bundespräsidentin 148 Stimmen.
Als drittes Mitglied des Bundesrates ist am Mittwoch die Genfer Sozialdemokratin Ruth Dreifuss von der Vereinigten Bundesversammlung bestätigt worden. Bei einem absoluten Mehr von 118 erreichte die 59-jährige EDI-Vorsteherin und gegenwärtige Bundespräsidentin 148 Stimmen.
Ausgeteilte Wahlzettel 244, wieder eingegangen 244, leer 8, ungültig 1, gültig 235, absolutes Mehr 118. Als Sprengkandidat der SVP kam Christoph Blocher (ZH) auf 58 Stimmen. 29 Zettel lauteten auf andere Namen.
Dreifuss, die dem Bundesrat seit Anfang April 1993 angehört, wurde zum zweiten Mal wiedergewählt. 1995 hatte sie nur 124 Stimmen erreicht.
Eine glückliche Bundespräsidentin Ruth Dreifuss hat in einer ersten Reaktion auf ihre Wiederwahl und das mässige Abschneiden ihres SVP-Widersachers festgestellt: «Das Parlament hat Christoph Blocher geschlagen».
Die Bundesversammlung habe ein Votum für die Beteiligung der verschiedenen Minderheiten, Kulturen und Sensibilitäten in der Regierung abgegeben. Man habe keine Veränderungen gewollt.
Die Sozialministerin bedankte sich für das ihr geschenkte Vertrauen und sagte, sie freue sich darauf, sich nun wieder an die Arbeit zu machen.
SP reagiert erfreut auf Dreifuss-Wiederwahl
Die Führung der SP hat erfreut auf die Wiederwahl von Bundesrätin Ruth Dreifuss reagiert. SP-Präsidentin Ursula Koch sagte, die unverhältnismässigen Angriffe der SVP und von Christoph Blocher hätten die Kräfte von FDP, CVP und SP zusammengeschweisst. Für SP-Fraktionschef Franco Cavalli ist die Wiederwahl von Ruth Dreifuss eine «deutliche Absage an die SVP-Lust, die SP in die Opposition zu schicken.» Die Kandidatur Blochers sei diesbezüglich ein «grosses Geschenk» gewesen.
SRI und Agenturen
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