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Breiten- und Spitzensport am Turnfest

Die "Turnolympiade" will mit Spass und Freude sowohl Breiten- wie Spitzensport fördern. Keystone

Zehntausende Turnerinnen und Turner und rund 100'000 Besuchende werden das thurgauische Frauenfeld während 11 Tagen in eine gigantische Festhütte verwandeln.

Die 74. Ausgabe der Landesschau für breitensportliche bis professionelle Leibesübungen soll endlich auch wieder schwarze Zahlen schreiben.

Vom 14. bis 24. Juni werden zum Eidgenössischen Turnfest (EFT07) rund 56’000 Mitglieder von 1848 Turnvereinen sämtliche verfügbaren Plätze und Hallen des Thurgauer Hauptortes Frauenfeld mit ihren Turn- und Spielvorführungen besetzen.

Die Organisatoren dieser «Turnolympiade» möchten, dass das Turnfest zum Volksfest wird. Gewinn wird zwar keiner angestrebt, aber für die Zukunft dieser Grossanlässe unerlässlich ist das Erreichen einer «schwarzen Null».

Nachdem die beiden letzten Eidgenössischen Turnfeste Defizite erwirtschafteten, wolle man das dieses Mal korrigieren, betonte der Geschäftsführer des Organisations-Komitees Hansueli Signer. Es gilt also die Aufwendungen in Höhe von 13 bis 15 Mio. Franken zu decken.

Das Geld soll zu je einem Drittel durch die Zahlungen der Teilnehmer für die Festkarten, durch Sponsorenbeiträge und durch Festerlöse erwirtschaftet werden. Neben den Wettkämpfen wird deshalb auch viel Unterhaltung auf einer 1,2 Kilometer langen Feststrasse geboten.

Panzer- zu Turnhallen

Für die Wettkämpfe hat das Militär nicht nur die grosse Allmend in Frauenfeld geräumt, sondern auch seine Panzerhallen bei der Kaserne Auenfeld.

Auch die dortige Sporthalle wird für das Fest genutzt, und die Büros der militärischen Einrichtungen werden zu Wettkampfbüros umfunktioniert. Zudem halfen und helfen Hunderte Militärangehörige beim Bau der Wettkampfanlagen.

Kurze Wege

Und damit bei schlechtem Wetter niemand im Schlamm versinkt, liegen 1000 Kubikmeter Holzschnitzel bereit. Zudem hat man in Frauenfeld jede verfügbare Halle ins Konzept integriert. Das gilt auch für alle Sportanlagen wie Eis- und Tennishalle sowie Leichtathletikstadion.

98% der Veranstaltungen sind innerhalb einer Distanz von drei Kilometern erreichbar. Wenn es nach den Organisatoren geht, am liebsten mit dem öffentlichen Verkehr.

Breiten- und Spitzensport

Geboten werden am ETF07 vom Indiaca-Spiel (Mannschafts-Hand-Federball) über das Nationalturnen bis zum Geräteturnen eine Vielzahl von Disziplinen. Und dies sowohl im Breiten- wie im Spitzensport. So werden auch Turnprominenz wie Geräteturnerin Ariella Käslin oder deren Kollege Niki Böschenstein nach Frauenfeld reisen.

An den beiden Wochenenden wird sich auch politische Prominenz in Frauenfeld aufhalten. So nimmt am Festakt am 16. Juni Bundesrat Samuel Schmid teil und an der Schlussfeier am 24. Juni wird Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey dabei sein.

Gymaestrada-Show

Über 1700 Turnerinnen und Turner werden am letzten EFT07-Tag ein farbenfrohes 2-stündiges Schluss-Spektakel bieten.

Dies wird die erste öffentliche Aufführung des Schweizer Beitrages für die Schlussfeier der Gymnaestrada sein, des alle vier Jahre stattfindenden Weltturnfests, bei dem im vorarlbergischen Dornbirn im Rheintal vom 8. bis 14 Juli rund 23’000 Turnerinnen und Turner aus rund 57 Ländern erwartet werden.

swissinfo und Agenturen

Das 74. Eidgenössische Turnfest (ETF) vom 14. bis 24. Juni in Frauenfeld ist gleichzeitig das 175-Jahre-Jubiläum des Schweizerischen Turnverbandes (STV).

1832 fand das erste Turnfest statt – in Aarau.

Wegen der Fussball-EM 2008 wird das ETF ein Jahr früher durchgeführt.

Das nächste Turnfest 2013 wird voraussichtlich in Biel und Magglingen stattfinden.

Das ETF ist nach Teilnehmenden der grösste Sportanlass der Schweiz.

Der STV ist der grösste Schweizer Sportverband mit rund 420’000 Mitgliedern.

Budget: 15 Mio. Franken

Im Einsatz stehen

– 56’000 Turnerinnen und Turner
– 85% davon sind Breitensportler
– 1848 Vereine
– über 1000 Spielmannschaften
– 8000 Helfende und Funktionäre
– ca. 100’000 Besucher/innen
– 171 sportliche Disziplinen
– 43 Turnfest-Sieger
– 24 Schweizermeister
– 119 verschiedene Geräte
– 24 Wettkampfhallen
– 47 Wettkampfplätze

Geschätzte Verbrauchszahlen:

– 150’000 Tassen Kaffee
– 150’000 Zwischenverpflegungen
– 100’000 Würste
– 100’000 Liter Mineralwasser
– 80’000 Liter Bier
– 20’000 kg Brot

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