
Flüchtlingshelfer Peter Zuber gestorben
Der als Flüchtlingshelfer bekannt gewordene Berner Arzt Peter Zuber ist nach langer schwerer Krankheit gestorben, wie die Asylkoordination am Donnerstag (11.11.) mitteilten.
Der als Flüchtlingshelfer bekannt gewordene Berner Arzt Peter Zuber ist nach langer schwerer Krankheit gestorben, wie die Asylkoordination und die Bewegung Donnerstag (11.11.) mitteilten
Der Arzt und seine Frau Heidi waren seit den frühen achtziger Jahren massgeblich am Widerstand breiter Bevölkerungskreise gegen die offizielle Flüchtlingspolitik beteiligt. Sie organisierten Verstecke für abgewiesene Asylbewerber und organisierten Hilfsaktionen. 1984 gründeten sie die «Aktion für abgewiesene Asylbewerber» (AAA). Das Ehepaar Zuber nahm auch im eigenen Haus in Ostermundigen bei Bern Asylsuchende auf und wurde wegen der zum Teil illegalen Aktionen zu Bewährungsstrafen verurteilt. 1992 wurde Zuber selbst Opfer einer Geiselnahme durch zwei Türken und einen Marokkaner.
Zuber war seit Jahren schwer krank gewesen, hatte sich aber bis zuletzt aktiv für sein Anliegen für eine menschliche Asylpolitik eingesetzt, wie Anni Lanz von der Bods in Bern sagte. In einer Mitteilung der beiden Organisationen heisst es, Zuber habe in den frühen 80-er Jahren grosse Pionierarbeit für eine menschliche Flüchtlingspolitik geleistet. Viele Flüchtlinge verdankten ihm eine menschliche Lösung ihrer lebensbedrohenden Probleme. Der Widerstand gegen die Zwangsausschaffungen werde in seinem Sinne weiter geführt, schrieben die Asylkoordination und die Bods.
In der zweiten Hälfte der 80-er Jahre hatte Zuber als Gegenspieler des damaligen Delegierten des Bundesrates für das Flüchtlingswesen, Peter Arbenz, gegolten; die beiden versöhnten sich später. Zuber war unter anderen Organisator eines `Banquet Republicain», das im Februar 1987 als Gegenveranstaltung zu einer vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement einberufenen internationalen Asylkonferenz an Zubers Wohnort Ostermundigen (BE) durchgeführt wurde. Das Ehepaar Zuber hatte auch zur Zwangsausschaffung bestimmte abgewiesene Asylbewerber versteckt.
Das Ehepaar Zuber wurde für sein Engagement mehrfach ausgezeichnet. 1995 erhielten sie den «Preis für Menschlichkeit» und 1988 den Solidaritätspreis des Zürcher 1.Mai-Komitees.
SRI und Agenturen

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