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Imageträger auf zwei Brettern

Der Schweizer Abfahrer Didier Cuche im neuen Dress. Keystone

Die Schweizer Ski-Nationalmannschaft will in der kommenden Saison zum alten Glanz zurückfinden. Klarer Höhepunkt: die WM im eigenen Land.

Das Schweizer Telekommunikations-Unternehmen Swisscom ist neuer Hauptsponsor und kleidet das Team ganz in blau.

Eine Bronzemedaille von Sonja Nef, das war die enttäuschende Ausbeute des Schweizer Skiteams an den Olympischen Spielen in Salt Lake City. Die Alpinen wurden vom «Überflieger» Simon Amman klar in den Schatten gestellt.

Auch die Snowboarder erreichten deutlich mehr als das alpine Team. Das tat weh, denn die Stars der Skination Schweiz sind eigentlich die Frauen und Männer der Alpinen. Nun soll die Spitzenposition in der Beliebtheitsskala wieder zurückgewonnen werden.

Imageträger Alpinteam

So ist es nicht verwunderlich, wenn der Präsident des Schweizerischen Skiverbandes, Duri Bezzola, an der traditionellen Herbst-Medienkonferenz in Bern das Hauptziel der WM-Saison 2002/2003 so formulierte: «Wir wollen das Image der Schweiz verbessern.» Offenbar können das die Frauen und Männer auf den Alpin-Pisten am besten.

Das Image hat vor allem durch die wenig überzeugenden Leistungen des Männerteams in der vergangenen Saison gelitten. Einmal mehr waren die Österreicher klar vor den Schweizern klassiert. So ist es nicht verwunderlich, dass die schlechten Leistungen personelle Konsequenzen nach sich zogen.

Zurück in die Zukunft

Karl Freshner, ein «alter» Namen kehrt in die Schweizer Nationalmannschaft zurück. Unter dem «eisernen Karl», so hofft der Schweizer Skiverband Swiss-Ski, lasse sich das Erfolgsrezept der 80er-Jahre in das neue Jahrtausend überführen. Karl Freshner amtete von 1984 bis 1991 als Chef alpin. Es waren die Zeiten von Peter Müller und Pirmin Zurbriggen.

Beobachter und die Medien geizten aber nicht mit Kritik. Dem Österreicher, der seit vielen Jahren in der Schweiz wohnt, wird vor allem vorgeworfen, er vernachlässige die Nachwuchsförderung. Ein Punkt, dem in der momentan erfolglosen Zeit der Schweizer Männer viel Aufmerksamkeit zukommen müsste. Auch weisen etliche Kommentatoren auf Freshners Alter hin. Der «eiserne Karl» ist nun 63 Jahre alt.

Freshner selber zeigt sich von den Vorwürfen relativ ungerührt, vermeidet aber konkrete Prognosen für die kommende Saison, die ihren Höhepunkt an der WM in St. Moritz hat.

«Wir müssen das fordern, was realistisch ist. Ich kann nicht aus dem Nichts Podestplätze verlangen», sagt Freshner und macht gewollt oder ungewollt deutlich, dass im Männerteam das «Nichts» herrscht.

Frauen: Zweite bleiben

Etwas besser sieht die Situation bei den Frauen aus, wo mit Sonja Nef eine erstklassige Siegfahrerin weiter zur Verfügung steht. Der Tessiner Frauen-Chef Angelo Maina zog in Bern ein positives Fazit der vergangenen Saison: «Ausser bei den Olympischen Spielen haben wir fast alle Ziele erreicht.»

Immerhin habe sein Team sieben Weltcuprennen gewonnen und dabei fünf verschiedene Siegerinnen gestellt. Maina fordert in der kommenden Saison die Festigung des zweiten Ranges im Nationenklassement.

Ganz in blau

Klarer Höhepunkt der Saison 2002/2003, das sagte auch Swiss-Ski-Präsident Bezzola, sind die Weltmeisteschaften in St. Moritz im Februar: «An der WM stehen wir im internationalen Schaufenster.»

Für Bezzola ist klar, dass Schweizer Skierfolge auch der Tourismusnation Schweiz nützen. «Wir wollen an der WM das Image der Schweiz verbessern.»

Die Schweizerinnen und Schweizer haben sich endgültig vom Käsedress verabschiedet. Künftig kurven die Schweizer Ski-Cracks in Blau und mit einem Zahlendesign über die Pisten. Der Sponsor hat gewechselt.

Ein Jahr nach dem Einstieg als Hauptsponsor nordisch übernahm das Telekommunikations-Unternehmen Swisscom 2002 auch das Hauptsponsoring des alpinen Bereiches von Swiss-Ski.

Die Zahlen auf dem Dress sollen die Welt der Telekommunikation (Telefonnummern, Datenübertragung, etc.) sowie die Geschwindigkeit bei Skirennen symbolisieren. Swisscon hofft denn auch, dass die kommende Skisaison nicht zur Nullnummer wird.

swissinfo und Agenturen

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