Erste Protestkundgebung am Vorabend des Besuchs
Rund 250 Personen demonstrierten in Bern gegen den Besuch des österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel. Organisiert wurde die nicht genehmigte Kundgebung vom Bündnis "Alle gegen Rechts". Die Demonstrierenden feuerten Knallpetarden ab.
Rund 250 Personen demonstrierten am Donnerstagabend (30.03.) in Bern gegen den Besuch des österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel. Organisiert wurde die Kundgebung vom Bündnis «Alle gegen Rechts». Sie war nicht genehmigt. Die Demonstrierenden feuerten Knallpetarden in Richtung Bundeshaus ab.
Zuvor hatte sich bereits Alt-Bundesrat René Felber erzürnt gezeigt, dass der Bundesrat und die Schweiz Schüssel als Gast aufnimmt. Auch der European Jewish Congress kritisierte die Visite. Schüssels Besuch wird aber offenbar die Beziehungen Schweiz-EU nicht belasten. So heisst es jedenfalls in diplomatischen Kreisen Brüssels.
Ohne grössere Zwischenfälle ist die unbewilligte Demonstration gegen den Besuch von Schüssel am Donnerstagabend in der Berner Innenstadt zu Ende gegangen. Rund 250 Personen vorwiegend aus der autonomen und linken Szene waren einem Aufruf des Bündnisses «Alle gegen Rechts» gefolgt, um am Vorabend des Besuchs für ein soziales und solidarisches Europa zu demonstrieren.
Von einem starken Polizeiaufgebot begleitet, zogen sie vom Bahnhof statdabwärts. «Faschisten in die Pfanne hauen – hier und überall», forderten die Demonstranten. Auf Transparenten hiess es: «Blocher hier Haider dort – alle müssen fort» oder: «Neue Kleider sind nur geborgt von Haider».
Nach Auskunft eines Polizeisprechers wurde der Demonstrationszug von der Polizei daran gehindert, in die Nähe des Bundeshauses zu marschieren. Später hätten Aktivisten Eier und einzelne Flaschen gegen die Polizei geworfen. Verletzt wurde niemand.
Die Polizei hielt sich zurück und reagierte nicht auf die Provokationen. Für heute Freitag ist eine bewilligte Kundgebung gegen Schüssel auf dem Bundesplatz geplant.
swissinfo und Agenturen

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