
Adolf Ogi ist gegen Olympia-Boykott
Alt Bundesrat Adolf Ogi hat sich gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in China infolge der Unruhen im Tibet ausgesprochen. Mit einem Boykott würden die Athleten bestraft, so der ehemalige UN-Sonderberater für Sport.
Ogi sagte am Samstag in der Sendung «Echo der Zeit» von Schweizer Radio DRS, auch Sportler sollten die Olympischen Spiele nicht für Demonstrationen nutzen. Die Athleten wüssten aber, dass sie während dieser Zeit die totale Aufmerksamkeit der Medien hätten und nutzten diese Plattform folglich teilweise. Die Probleme in Tibet müssten aber vor dem Spiel gelöst werden.
Nach Lösungen mit Peking suchen
So sollten nicht nur Erklärungen abgegeben, sondern auch gehandelt werden. Eine Möglichkeit sei beispielsweise, dass der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, nach Peking reise und den dortigen Vertretern erkläre, was für weitere Probleme auf sie zukommen würden.
Ogi nannte unter anderem die Frage der Menschenrechte, der Pressefreiheit und des Umweltschutzes sowie Dopingprobleme. Es sei wichtig, wie die chinesischen Vertreter auf diese Fragen reagierten. Möglicherweise könne auch der frühere britische Premierminister Tony Blair als Mediator eingesetzt werden.

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