
Banca del Gottardo will in Italien aktiv werden
Die Banca del Gottardo steht kurz davor, in Italien als eigenständige Bank aktiv zu werden. Dies gab Claudio Generali, Präsident des Verwaltungsrates, im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz der Gottardo-Gruppe in Lugano bekannt.
Die Banca del Gottardo steht kurz davor, in Italien als eigenständige Bank aktiv zu werden. Dies gab Claudio Generali, Präsident des Verwaltungsrates, am Montag (20.03.) im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz der Gottardo-Gruppe in Lugano bekannt.
Im Jahr eins nach der Übernahme durch die Rentenanstalt/Swiss Life tritt die «Schweizer Bank mit internationaler Ausrichtung» nur noch mit ihrem italienischen Namen und mit einem modifizierten Logo auf. Zu den äusserlichen Veränderungen gesellen sich neue Unternehmensziele.
Früchte soll zum einen die Zusammenarbeit mit dem neuen Mutterhaus tragen: So plant die Bank mit der Swiss Life eine Fondsreihe im Vorsorgebereich aufzulegen. Daneben will die Banca del Gottardo Gruppe im Ausland stärker Fuss fassen.
Die Banca del Gottardo ist in blendender Verfassung. Letztes Jahr, dem Jahr der Übernahme durch den Versicherungskonzern Rentenanstalt/Swiss Life, verbesserte sie gemäss Mitteilung vom Montag ihre Ertragslage erneut.
Wie die Gotthardbank in Lugano bekannt gab, steigerte sie 1999 ihre Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 19,3 Prozent auf 12,7 Milliarden Franken. Der Nettoertrag stieg um 14,6 Prozent auf 520 Millionen Franken. Der ausgewiesene Reingewinn erhöhte sich, wie bereits Ende Januar berichtet, um 26,8 Prozent auf 143 Millionen Franken. Alle wichtigen Ertragsquellen schnitten laut Mitteilung erfreulich ab.
Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 12,1 Prozent auf 278 Millionen Franken. Parallel dazu wuchsen die zentral verwalteten Kundenvermögen um 63 Prozent. Insgesamt wuchsen die verwalteten Kundenvermögen um 20 Prozent auf 37,1 Milliarden Franken. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft wurde um beinahe 9,1 Prozent auf 135 Millionen Franken gesteigert. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg um 36 Prozent auf 106 Millionen Franken; dabei wurde der Ertrag aus dem Wertschriftenhandel beinahe vervierfacht.
Der Geschäftsaufwand stieg um 19,4 Prozent, was mit dem Anstieg der Personalkosten um 21,2 Prozent auf 171 Millionen Franken und gestiegenen Infrastrukturausgaben erklärt wird. Wertberichtigungen, Abschreibungen, Rückstellungen und Verluste liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau; nach einem Rückgang von 15,1 Prozent auf 85 Millionen Franken betragen sie zum ersten Mal seit 1994 weniger als 100 Millionen Franken. Der Steueraufwand nahm um 20 Prozent auf 36 Millionen Franken zu.
Die Eigenmittel vor Gewinnverteilung stiegen um 12,9 Prozent auf 1,014 Milliarden Franken und damit erstmals über die Milliardengrenze. Die Eigenkapitalrendite stieg auf 15 (Vorjahr: 13) Prozent. Im Rahmen ehrgeiziger Wachstumspläne wurden 136 neue Arbeitsplätze geschaffen; von den insgesamt 1’182 Beschäftigten entfallen 982 auf die Schweiz. 1999 wurden Repräsentanzen in Hongkong und Buenos Aires eröffnet und eine namhafte Beteiligung an der französischen Oudart-Gruppe erworben.
Mit der Übernahme durch Rentenanstalt/Swiss Life, die die Gotthardbank von der japanischen Sumitomo-Bank erworben hatte, wurde die Banca del Gottardo gemäss Mitteilung in jeder Hinsicht eine Schweizer Bank. Sie will künftig die Vorzüge von Universalbanken und Privatbankiers vereinen und tritt auf allen Märkten als Banca del Gottardo auf.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch