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Forderungen gegen Swiss und den Bund

Der Absturz bei Überlingen forderte 71 Todesopfer. Keystone

Die Flugzeug-Abstürze von Bassersdorf und Überlingen führen zu Schadenersatz-Forderungen. Dem Bund droht eine Klage von der russischen Airline.

Die Swiss sucht eine aussergerichtliche Einigung mit Opfer-Angehörigen des Absturzes des Jumbolinos.

Beim Absturz eines Jumbolino im November letzten Jahres bei Bassersdorf waren 24 Personen ums Leben gekommen.

Die Swiss verhandle in diesem Zusammenhang mit Anwälten von Angehörigen der Opfer, sagte Swiss-Sprecher Dominique Werner am Sonntag gegenüber den Nachrichten-Agenturen. Er bestätigte damit Berichte der Sonntagspresse.

Die Swiss habe ein Interesse an einer aussergerichtlichen Einigung, sagte Swiss-Sprecher Werner weiter. Er bestätigte auch Angaben, wonach sich die Anwälte auf ein Experten-Gutachten stützten.

Laut den Zeitungs-Berichten werden im Gutachten sowohl die Swiss als auch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und Skyguide für das Unglück verantwortlich gemacht.

Bundesamt weiss nichts von Forderungen

Von Schadenersatz-Forderungen wisse er nichts, sagte BAZL-Sprecher Daniel Göring auf Anfrage der Nachrichten-Agenturen. Auch habe er keine Kenntnis vom fraglichen Expertenbericht.

Das BAZL will den offiziellen Schlussbericht abwarten. Dieser wird vom Büro für Flugunfalluntersuchungen (BFU) voraussichtlich im nächsten Frühjahr veröffentlicht.

Bashkirian Airlines klagt gegen den Bund

Gegen den Bund hat die Bashkirian Airlines Schadenersatz-Klage eingereicht, wegen des Verlustes ihres Flugzeuges. Das sagte ihr Anwalt, Heiko van Schyndel aus Berlin, gegenüber der “NZZ am Sonntag”.

Beim Zusammenstoss eines ihrer Flugzeuge mit einer Frachtmaschine waren 71 Personen getötet worden. Der Unfall ereignete sich bei Überlingen, nördlich des Bodensees, über deutschem Gebiet.

Die Firma Skyguide, die dem Bund gehört, nimmt in Süddeutschland die Flugsicherung wahr. Die russische Besatzung hatte, so weit die ersten Ergebnisse der laufenden Untersuchung, nur wenige Sekunden vor der Kollision einen Sinkbefehl des Fluglotsen erhalten.

Anwalt von Schyndel sagte gegenüber der Zeitung, er habe am 22. Oktober sowie am vergangenen Freitag Klagen nach Bern geschickt. Es soll sich dabei um Forderungen von rund 20 Mio. Franken handeln.

Beim Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) wurde kein Eingang entsprechender Klagen registriert, wie EFD-Sprecher Dieter Leutwyler sagte.

swissinfo und Agenturen

November 2001: 24 Tote beim Absturz eines Jumbolino der Crossair bei Bassersdorf.

Die Swiss sucht eine aussergerichtliche Lösung mit den Anwälten der Opfer.

Juli 2002: 71 Tote beim Zusammenstoss einer Tupolev 154 und einer Boeing-Frachtmaschine bei Überlingen (D).

Der Anwalt der russischen Fluglinie der Passagier-Maschine fordert 20 Mio. Franken vom Bund.

Die Swiss sucht mit den Anwälten der 24 Opfer des Absturzes bei Bassersdorf im November 2001 eine aussergerichtliche Lösung. Der Anwalt der russischen Airline, deren Flugzeug bei Überlingen im Juli mit einer Frachtmaschine zusammenstiess, will dem Bund zwei Klagen zugestellt haben. Das Finanz-Department weiss von den Klagen nichts.

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