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Investieren in die «grauen Zellen»

Forscher im Cern bei Genf. Der Spitzenplatz der Schweiz in Forschung und Technologie hat seinen Preis. Keystone Archive

Der Bund soll nach dem Willen der beiden Bundesräte Dreifuss und Couchepin 6,5 Prozent mehr in Schule, Forschung und Technologie investieren.

Die Schweiz hält weltweit die meisten Patente pro Kopf, Schweizer Forscherinnen und Forscher sind gemessen an der Bevölkerungszahl auch beim Publizieren in Fachzeitschriften an der Spitze und werden am häufigsten zitiert.

Die Schweiz müsse ihre internationale Spitzenposition verteidigen, sagte Wirtschafsminister Pascal Couchepin an einer Veranstaltung zum Denkplatz Schweiz. Doch die Ausgaben für die Bildungs-, Forschungs- und Technologie-Förderung (BFT) seien im Jahr 2000 auf das Niveau von 1988 gesunken. Im gleichen Zeitraum habe beispielsweise Finnland die staatlichen BFT-Mittel um 50 Prozent erhöht.

Milliarden für die Zukunft

Die Bundesräte Ruth Dreifuss und Pascal Couchepin möchten deshalb, dass mehr in die BFT investiert wird. Sie werden dem Bundesrat im kommenden Herbst eine Erhöhung der Mittel um 6,5 Prozent für die Jahre 2004-2007 beantragen.

Für die laufende Kreditperiode 2000 bis 2003 hatte das Parlament einen Kredit von 6,78 Mrd. Franken bewilligt. Werden die Ausgaben für den ETH-Bereich und die internationalen wissenschaftlichen Organisationen dazu gezählt, gibt der Bund von 2000 bis 2003 insgesamt rund 14 Mrd. Franken für Bildung, Forschung und Technologie aus.

Beunruhigende Schere

Dieser Betrag möge auf den ersten Blick hoch erscheinen, sagte Bildungsministerin Dreifuss. Allerdings sei der BFT-Anteil an den Bundesausgaben in den 90er-Jahren um 0,7 auf 7 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig steige die Zahl der Studierenden jährlich um ein Prozent. Diese Öffnung der Schere sei beunruhigend, sagte Dreifuss.

Ein hohes Niveau in diesem Bereich sei jedoch Grundvoraussetzung für Wohlfahrt, Wettbewerbsfähigkeit, Chancengleichheit und kulturelle Vielfalt. Bildung, Forschung, Technologie und Innovation seien deshalb prioritäre Bereiche. Sie stünden weltweit in starker Konkurrenz. Deshalb sei es eine Staatsaufgabe, in «die grauen Zellen» mehr zu investieren.

Staat als «Katalysator»

Die Botschaft entstehe in einem schwierigen Umfeld, sagte Couchepin. Der Bund schreibe rote Zahlen. Sparen sei deshalb angesagt. Von der Regierung dürfe aber erwartet werden, dass sie auch mittel- und langfristig denke. Die Voraussetzungen für die Eroberung der Zukunftsmärkte müssten heute geschaffen werden.

Der Bund müsse nicht notwendigerweise die Hauptrolle spielen, sagte Dreifuss. Er habe eher als «Katalysator» zu wirken, der die Rahmenbedingungen setze, damit sich die produktiven Kräften in ihrer vollen Kreativität und Dynamik entfalten könnten.

swissinfo und Agenturen

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