
Keinen Tabak an Jugendliche

An der WHO-Konferenz für ein Europa ohne Tabak stellt die Schweizer Delegation das Tabak-Präventions-Programm des Bundes vor.
Neben Informations-Kampagnen, Schutzmassnahmen für Nichtraucher und Ausstiegshilfen für Rauchende beinhaltet das Programm auch repressive Massnahmen: Der Verkauf von Tabak an Jugendliche unter 16 Jahren soll verboten werden. Verschärfte Warnhinweise und eine eingeschränkte Tabakwerbung vervollständigen das Paket.
Zudem setzt das Programm beim Portemonnaie der Rauchenden an. Der Bundesrat soll die Tabaksteuern erhöhen dürfen und sie in Einklang mit den EU-Richtlinien und den Preisen in den Nachbarländern bringen. Eine Packung Zigaretten könnte damit zwischen 5,20 und 5,50 Franken kosten.
Keine schnellen Erfolge
«Wir tragen einen Krieg aus», sagte die Generaldirektorin der Weltgesundheits-Organisation (WHO), Gro Harlem Brundtland, in Warschau bei der Eröffnung der zweitägigen WHO-Konferenz für ein tabakfreies Europa. «Es gibt keine Möglichkeit, Millionen Menschen dazu zu bringen, von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufzuhören.» Es sei deshalb auch nicht mit schnellen Erfolgen zu rechnen.
Trotz der Nichtraucher-Kampagnen und Gesetze zur Verbesserung des Nichtraucher-Schutzes gebe es mit Finnland, Island, Italien, Slowenien und Schweden nur fünf Länder in Europa, denen es in den vergangenen Jahren gelungen sei, den Anteil der Raucher in der Bevölkerung auf 25 Prozent zu senken, sagte Brundtland.
Raucher-Nation Schweiz
Hinter Ungarn und Griechen sind die Schweizer nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) die Raucher-Nation Nummer drei Europas. Zwei Millionen Schweizerinnen und Schweizer hängen in irgendeiner Form am Tabak, 8000 von ihnen sterben jährlich den Rauchertod.
An der Konferenz nehmen Gesundheitsminister und Beamte aus 48 Staaten teil. Die Schweizer Delegation wird von Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), geleitet.
swissinfo und Agenturen

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