Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schweizer Uhrenindustrie im Aufwind

Die Uhrenindustrie ist ein Schlüsselsektor der Schweizer Exportwirtschaft. Keystone

Die gute Verfassung der Schweizer Uhrenindustrie schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder: Die Zahl der Stellen wuchs im letzten Jahr um 6,5 Prozent auf 44'444.

An der Spitze liegt mit einem Anteil von 30 Prozent der Stellen der Kanton Neuenburg.

Seit 1987 hat die Branche in der Schweiz 15’000 Stellen hinzugewonnen; 1987 war nach der Uhrenkrise von 1970-80 das Jahr mit dem niedrigsten Stand an Arbeitsplätzen.

Stabil blieb 2006 im Vergleich zum Vorjahr mit 595 (2005: 593) die Anzahl Uhrenunternehmen, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag auf Basis der Statistik 2006 (per Ende September) mitteilte.

Rosige Aussichten

Mit den aktuell 44’444 Stellen beschäftigt die Branche zwar nur halb so viele Mitarbeitende wie 1970. Immerhin wurde aber wieder das Niveau von 1981 erreicht.

Und die Aussichten sind wegen der boomenden Konjunktur rosig.

Konzentration am Jurabogen

Die Uhrenbranche konzentriert sich nach wie vor am Jurabogen von Genf bis Basel. 92 Prozent aller Angestellten und 93 Prozent der Unternehmen waren hier im letzten Jahr angesiedelt. Als eigentlicher Uhrenkanton gilt Neuenburg: 184 Firmen mit fast 12’000 Arbeitsplätzen haben sich dort niedergelassen.

Es folgt der Kanton Bern mit 9447 Arbeitsplätzen und 155 Firmen, vor allem in der Region Biel und dem Berner Jura. Der Kanton Genf belegt den dritten Platz (7606 Stellen und 63 Firmen), noch vor dem Jura (4397; 88), Solothurn (3689; 35), der Waadt (3804; 32) und Basel (88; 8).

Immer bessere Ausbildung

Laut dem Verband FH sind die Arbeitskräfte in der Uhrenindustrie immer besser qualifiziert. Dies erlaube mehr und mehr die Herstellung von Spitzenprodukten.

Der Beschäftigungsanteil von Männern (54,2%) und Frauen ist in der Uhrenindustrie fast ausgeglichen. 84 Prozent der 44’444 Beschäftigten, das heisst knapp über 70 Prozent der Betriebe, sind dem Gesamtarbeitsvertrag der Branche unterstellt.


swissinfo und Agenturen

Die Schweizer Uhrenexporte haben 2006 einen neuen Rekordwert erreicht.

Gemäss Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) wurden für 13,7 Mrd. Fr. Uhren exportiert, 10,9% mehr als 2005.

Allein im Dezember 2006 stiegen die Exporte um 3,3% auf 1,259 Mrd. Fr. an.

Die Uhrenindustrie ist eine der wichtigsten Exportbranchen der Schweiz.

Sie ist hauptsächlich in den Kantonen Neuenburg, Bern, Genf, Solothurn, Jura und Waadt domiziliert.

Nach dem Höhepunkt in den späten 1960er-Jahren mit 90’000 Beschäftigten und mehr als 1500 Betrieben brachen die Umsätze auch wegen der fernöstlichen Quarz-Uhren-Konkurrenz drastisch ein.

Zu Beginn der 1980er-Jahre beschäftigte die Branche noch 30’000 Angestellte in 500 Betrieben.

Der Wiederaufschwung kam mit der Lancierung der Billigmarke Swatch.

In den vergangenen Jahren erlangte auch die Produktion von Luxusuhren wieder eine grosse Bedeutung.

Im Jahr 2005 verzeichnete die Uhrenindustrie einen Umsatz von insgesamt 12,3 Mrd. Fr. und beschäftige 41’000 Personen.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft