
Spin-off verstärkt Druck auf Sulzer Medica

Der Verkaufsdruck auf den Sulzer-Medica-Aktien hat sich am Tag der Abspaltung des Medizinaltechnik-Bereichs vom Sulzer-Technologiekonzern verstärkt. Der Aktienkurs stürzte am Dienstag (10.07.) zeitweise um elf Prozent ab.
Die Abspaltung sei für beide Unternehmungen ein historisches Ereignis, wurde Sulzer-Verwaltungsratspräsident Leonardo Vannotti in einer Mitteilung zitiert. Die Aktionäre könnten nun in zwei «pure players» investieren: in eine fokussierte Industriegruppe und eine Medizinaltechnik-Unternehmung.
Die Trennung schaffe grössere operationelle und finanzielle Transparenz, und Sulzer Medica profitiere von mehr frei handelbaren Aktien. Sulzer trat ihre 74-Prozent-Beteiligung an Sulzer Medica ab; jeder Sulzer-Aktionär erhielt pro Aktie zwei Sulzer-Medica-Papiere.
Keine Lust auf die «pure players»
Die Schweizer Börse goutierte die Abspaltung nicht. Der Sulzer-Medica-Aktienkurs stürzte schon bei Handelsbeginn ab, zeitweise auf einen Tiefstkurs von 83 Franken – gut elf Prozent weniger als am Vorabend. Im Schlussgeschäft lag der Kurs mit 84 Franken um rund zehn Prozent tiefer. Gehandelt wurden bis dahin rund 160’000 Sulzer-Medica-Aktien.
Der Aktienkurs des Mutterkonzerns Sulzer AG sank im direkten Vergleich zum Vorabend (552 Franken) um bis zu 37 Prozent auf 350 Franken. Darin widerspiegelte sich aber der Wertverlust durch die Abspaltung von Sulzer Medica. Auf vergleichbarer Basis lag die Sulzer-Aktie kurz vor Handelsschluss mit 358 Franken 1,9 Prozent tiefer.
swissinfo und Agenturen

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