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Swissôtel an Raffles verkauft

Das Luxushotel Raffles in Singapur. Keystone

Die Luxushotel-Gruppe Raffles Holdings mit Sitz in Singapur kauft der finanziell angeschlagenen SAirGroup für 410 Mio. Franken die Hotelkette Swissôtel ab. Die Bekanntgabe des Verkaufs löste an der Börse ein Strohfeuer aus.

Die Bekanntgabe der Übernahme per Ende Mai dieses Jahres erfolgte am Montag (23.04.). Der Handel wurde damit zwei Wochen nach der Bestätigung von Verkaufsverhandlungen zwischen der Luxushotelkette Raffles und der Schweizer Luftverkehrsholding geschlossen. Betroffen sind laut SAirGroup 23 Swissôtels in den USA, Europa, Asien und in Nahost. Der Markennamen Swissôtel soll auch unter der neuen Besitzerin bestehen bleiben.

Gesamteinnahmen für die SAirGroup von 398 Mio. Franken

Raffles bezahlt für 23 Hotels der SAirGroup 410 Mio. Franken. In diesem Kaufpreis enthalten sind Schulden in der Höhe von 122 Mio. Franken, wie die SAirGroup bekannt gab. Weitere 110 Mio. Franken erwachsen dem Schweizer Luftfahrtunternehmen überdies durch den separaten Verkauf der jeweiligen Beteiligungen am Swissôtel in Seoul an den bisherigen koreanischen Hauptaktionär sowie der Hilton-Liegenschaft «Am Stadtpark'» in Wien. Insgesamt erwachsen der SAirGroup also Einnahmen von 398 Mio. Franken.

Freude auf beiden Seiten

Die SAirGroup zeigte sich erfreut, eine international renommierte Hotelkette als Käuferin gefunden zu haben. Raffles sei ein idealer Partner, die beiden Marken ergänzten sich vortrefflich, und die Swissôtel-Philosophie werde auf hohem Qualitätsstand weitergeführt. Für Raffles-Präsident Richard Helfer ist die Übernahme gemäss Mitteilung ein Meilenstein. Die Swissôtels gehörten zu den besten Häusern der Welt. Raffles betreibt gegenwärtig 16 Luxushotels und 13 Resorts in zehn Ländern.

Verkauf als Schritt zur Sanierung der SAirGroup

Die 1980 gegründete Swissôtel ist eine 100-prozentige Tochter des SAir-Konzernbereichs SAirRelations. Sie erzielte letztes Jahr mit 6’500 Beschäftigten 202 Mio. Franken Umsatz. SAirGroup-Konzernchef Mario Corti hatte am vergangenen 2. April bekräftigt, bei der Sanierung des Konzerns trenne man sich von der Hotelkette. Laut Konzernsprecher Siro Barino prüft SAirGroup den Verkauf weiterer nicht strategischer Teile. Spruchreif sei derzeit jedoch noch nichts.

Strohfeuer an der Börse

Die Schweizer Börse reagierte zunächst begeistert auf die Nachricht. Der Kurs der SAirGroup-Aktie schnellte im frühen Geschäft gegenüber vergangenem Freitag um 8,7 Prozent auf 118,50 Franken. Nach rund einer Handelsstunde sackte der Kurs aber wieder ab und dotierte mit unter dem Freitagskurs liegenden Werten. Die starken Schwankungen erklärten sich Händler mit einer gewissen Nervosität im Vorfeld der Generalversammlung vom Mittwoch.

swissinfo und Agenturen

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