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Vergleichsweise tiefe Steuern in der Schweiz

Auch die Verbrauchssteuern liegen in der Schweiz deutlich unter dem OECD-Schnitt. imagepoint

In der Schweiz ist die Fiskalquote letztes Jahr leicht angestiegen. Die Steuerbelastung hat im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) um 0,2% zugenommen und liegt bei 29,4%.

Dennoch liegen Steuern und Sozialabgaben weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Nur Mexiko, Korea, Japan und die USA haben tiefere Quoten.

Innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lag das Mittel 2005 gemäss deren Statistik bei 36,2% und hat sich im vergangenen Jahr kaum verändert.

In Schweden liegt die Fiskalquote über 50%. Deutlich höher sind die Abgaben auch in den Nachbarländern der Schweiz: In Deutschland fliessen 35,7% des BIP an den Staat, in Italien sind es 42,7%, in Österreich 41,9% und in Frankreich gar 44,5%.

Sozialabgaben fehlen teilweise

Allerdings werden in der Schweiz die berufliche Vorsorge, Krankenkassen- und Unfallversicherungs-Prämien nicht mitgerechnet, weil sie an privatrechtlich organisierte Träger geleistet werden.

Mit diesen Beiträgen, die rund 7% des BIP ausmachen, läge die Steuer- und Sozialabgabenquote in der Schweiz nur noch knapp unter dem OECD-Durchschnitt.

Zusätzliche Einnahmen flossen 2006 aus Einkommens- und Unternehmenssteuern. Diese machen nun 13,7% des BIP aus, gegenüber 13,2% im Jahr zuvor. Diese Einnahmen liegen damit leicht über dem OECD-Schnitt von 13% im Jahr 2005.

Mit 2,4% über dem Mittel liegen die Einnahmen aus Grund-, Vermögens-, Schenkungs- und Erbschaftssteuern. 7% betrugen die Einnahmen aus Verbrauchssteuern, deutlich weniger als der OECD-Schnitt von 11,4%. Eine tiefere Quote haben innerhalb der OECD nur die USA und Japan.

Aktuelle Zahlen

Die am Mittwoch vom Finanzdepartement (EFD) publizierten Zahlen weichen deutlich von der OECD-Statistik ab. Diese basiert auf älteren BIP-Werten, während die von der Eidgenössischen Finanzverwaltung berechnete Fiskalquote bereits die Ende August veröffentlichten revidierten BIP-Werte für die Schweiz berücksichtigt.

Die Fiskalquote setzt die Summe der Steuern und Abgaben, die von öffentlichen Verwaltungen erhoben werden, ins Verhältnis zum BIP.

Für die Berechnung der Fiskalquote der Schweiz werden die Summe der Steuern von Bund, Kantonen und Gemeinden sowie die obligatorischen Sozialversicherungs-Beiträge berücksichtigt.

swissinfo und Agenturen

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OECD

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist seit 1961 die Nachfolge-Organisation der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa. Diese wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen, um den Wiederaufbau Europas im Rahmen des von den USA und Kanada erstellten Marshall-Plans zu koordinieren. Zur OECD gehören 30 Länder, darunter die Schweiz. Die Organisation mit Sitz…

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Die Schweizerinnen und Schweizer leisten laut Schätzungen des Eidgenössischen Finanzdepartements dieses Jahr durchschnittlich 106 Arbeitstage für die Steuern. Das sind 3 Tage weniger als 2006.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Steuerpflichtigen sind allerdings gross. Das schweizerische Steuersystem ist stark vom Föderalismus geprägt.

Die direkten Steuern werden auf der Basis verschiedener kantonaler Steuergesetze vom Bund, den Kantonen und Gemeinden erhoben.

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