
Friedenspfeife gegen Pins

Die Schweizer Flagge in Salt Lake City ist gehisst. Die Missionsleitung der Eidgenossen zeigte sich einen Tag vor der Eröffnungsfeier zuversichtlich.
Zusammen mit den Flaggen Armeniens und Weissrusslands wurde am Donnerstag 11 Uhr Ortszeit im olympischen Dorf von Salt Lake City die Schweizer Fahne gehisst. Der Schweizer Missionschef Hansjörg Wirz erhielt eine Friedenspfeife und eine handgefertigte bunte Stoffdecke, einen Quilt. Hansjörg Wirz seinerseits überreichte dem Bürgermeister des olympischen Dorfes, Spencer Eccles, einen Pin-Rahmen mit Pins aller Sportarten als Geschenk.
Rundum zufrieden
Die Grundlagen für ein erfolgreiches Abschneiden der Schweizer Mission scheinen gelegt. Am Tag vor der Eröffnungsfeier strahlte die Missionsleitung viel Zuversicht aus.
Der Schweizer Attaché Hans Füegi lobte die Schweizer Mission für die ausgezeichnete Vorbereitungsarbeit. Attaché-Kollegen anderer Länder seien derzeit mit Arbeiten beschäftigt, welche die Schweizer schon vor sechs Monaten gelöst hätten.
Gut vorbereitet
Missionschef Hansjörg Wirz wiederholte die bereits früher gemachte Zielsetzung, das Ergebnis von Nagano (7 Medaillen/15 Diplome) zu bestätigen. Mit 70 Weltcup-Podestplätzen im letzten Winter ist das Potenzial höher denn je zuvor. Von 20 Medaillen-Möglichkeiten sind in den ersten 7 Wettkampftagen 7 Einsätze und in den 8 folgenden Tagen 13 «Versuche» fällig.
Die Schweizer Mission fühlt sich im Weiteren, so Wirz, gut beschützt. Die Sicherheitsmassnahmen erforderten zwar einen hohen Zeitbedarf, aber sie scheinen zweckmässig. Auch an abgelegenen Orten, beispielsweise bei den Langläufern in Soldier Hollow, gibt es regelmässige Kontrollen, teilweise durch Patrouillen.
Damit es bei allfälligen Siegerehrungen nach Goldmedaillen nicht zu Pannen kommt, findet sich im Survival-Kit der Schweizer Athletinnen und Athleten auch die erste Strophe der Nationalhymne.
Fahnenträger ohne Faxen
Olympiasieger Gian Simmen hat den Job des Fahnenträgers übernommen. «Für mich ist es eine grosse Ehre, als Vertreter einer so genannten Randsportart die Schweizer Delegation anzuführen», sagte Gian Simmen. Komisch sei es zwar schon, er werde die Schweiz aber sicher nicht blamieren. Für einmal will der Halfpipe-Spezialist auf etwaige «Faxen» verzichten, er trete ja nicht im Zirkus auf.
Von Raclette bis Büffelbratwurst
Vor zwei Jahren in Sydney waren es Känguru-Spezialitäten, nun ist es Büffelfleisch: Das «House of Switzerland» bietet an den Olympischen Spielen neben Schweizer Spezialitäten jeweils auch einheimische Delikatessen an.
Unter der Leitung von Edwin Rudolf, dem langjährigen früheren Schweizer Sporthilfe-Direktor, sowie von Pedro Hanselmann, dem hoch dekorierten Cuisinier aus Utzenstorf, bietet das «House of Switzerland» im Herzen von Salt Lake City wiederum Exzellentes.
32 Leute kochen und servieren unter der Regie von Pedro Hanselmann Bündner Gerstensuppe, Raclette, Älplermagronen und Zürigeschnetzlets, aber auch Büffelbratwurst und Bisonfilets. Eingeflogen wurden 1,47 Tonnen Schweizer Käse, 750 kg Rösti, 1,2 Tonnen Ausrüstung und Schoggi für 100’000 Franken.
swissinfo und Peter A. Frei (si)

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