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Fussball: Auslosung der EM-Endrunde

Das Luz-Stadion in Lissabon. Am 4. Juli wird hier das EM-Final abgehalten. Keystone

Die Schweizer Nationalmannschaft trifft auf Titelverteidiger Frankreich, England und Kroatien.

Die Auslosung der Europa-Meisterschafts-Endrunde 2004 in Portugal hat der Schweiz somit eine attraktive, aber schwierige Gruppe beschieden.

Der in Portugal anwesende Präsident des Schweizerischen Fussball-Verbands, Ralph Zloczower, zeigte sich in einer ersten Reaktion «rundum zufrieden» mit dem Schweizer Los für die Europa-Meisterschafts-Endrunde (EM): «Die Viertfinals sind unser Ziel, obwohl die Aufgabe schwierig ist.»

Zloczower wies darauf hin, dass die 0:2-Niederlage vom August im Testspiel in Genf gegen die überragende französische Mannschaft für den kommenden Juni längst keine Bedeutung mehr haben werde.

Frankreichs Nationalcoach Jacques Santini kontert die Freundlichkeit in seinem Kommentar zur Auslosung: «Gegen die Schweiz tragen wir auch ein kleines Derby gegen einen geschätzten Nachbarn aus. Wir kennen und mögen die Schweiz und erinnern uns gerne an das freundschaftliche Duell in Genf.»

Der bekannte Schweizer Ex-Fussballspieler Kubilay Türkilmaz gibt sich in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» allerdings vorsichtig gegenüber dem ausgelosten Gruppengegner der Schweiz: «Gespickt mit Superstars wie Henry oder Zidane ist Frankreich derzeit wohl die beste Mannschaft der Welt.»

Für Köbi Kuhn ist Frankreich EM-Favorit

An der Auslosung fehlte der UEFA-Präsident Lennart Johannson, krankheitshalber. Auch der Schweizer National-Coach Köbi Kuhn fehlte, weil er sich von einer Hüftoperation erholt.

Zufrieden nahm Kuhn die Auslosung zur Kenntnis: «Kroatien ist nicht so stark wie noch an der WM 1998. Gegen sie haben wir eine Siegeschance. England war einer meiner Wunschgegner. Der britische Stil liegt uns weit besser als zum Beispiel der spanische. Frankreich ist natürlich von ganz anderem Kaliber. Der Titelverteidiger stellt das Top-Team des Turniers und ist für mich EM-Favorit.»

Noch kein einziges Länderspiel gegen Kroatien

Auf England waren die Schweizer bereits an ihrer letzten EM-Teilnahme 1996 getroffen. Damals rangen sie im Eröffnungsspiel im Wembley den Gastgebern ein 1:1-Unentschieden ab. Gegen Kroatien dagegen hat die Schweiz noch kein einziges Länderspiel ausgetragen.

In ihrem ersten Match trifft die Schweiz am 13. Juni in Leiria auf Kroatien. Vier Tage später folgt in Coimbra die Partie gegen England. Am 21. Juni schliesslich tritt die Mannschaft von Coach Köbi Kuhn erneut in Coimbra zum Highlight gegen Frankreich an.

Die vier EM-Gruppen scheinen wie erwartet sehr ausgeglichen besetzt zu sein. Als besonders brisant kündigt sich das Aufeinandertreffen von Deutschland und Holland in der Gruppe D an, der überdies noch Tschechien als einer der Topfavoriten angehören. Reizvoll ist auch die Gruppe A, in der Gastgeber Portugal auf den grossen Nachbarn und Rivalen Spanien trifft.

Die Gruppenspiele dauern vom 12. bis zum 23. Juni. Die jeweiligen beiden besten Mannschaften erreichen die Viertelfinale. Diese beginnen am 23. und dauern bis zum 27. Juni, die Halbfinale finden am 30. Juni und am 1. Juli statt.

Das Final schliesslich, aus dem der 13. Europameister hervorgehen wird, ist in Lissabon selbst für den 4. Juli angesagt – im Stadion Luz, der Arena von Benfica Lissabon, das rund 65’000 Zuschauer fasst.

Ausgetragen werden insgesamt 31 EM-Spiele während 23 Tagen in acht Städten und zehn neuen Stadien. Davon sind acht Stadien bereits fertiggestellt.

swissinfo und Agenturen

In der EM wird zuerst in vier Gruppen gespielt (Viertelfinale), deren Zusammensetzung am Sonntag ausgelost worden ist.

Gruppe A: Portugal, Griechenland, Spanien, Russland

Gruppe B: Schweiz, Frankreich, England, Kroatien

Gruppe C: Schweden, Bulgarien, Dänemark, Italien

Gruppe D: Tschechien, Lettland, Deutschland, Niederlande

Die Fussball-EM findet 2004 in Portugal statt.
Am 12. Juni wird die EM in Porto mit dem Spiel Portugal-Griechenland angepfiffen.
Am 4. Juli findet das Finale dann im Luz-Stadion in Lissabon statt.
Die Sieger-Mannschaft erhält 27,5 Mio. Franken.
7,5 Mio. erhält jede Mannschaft, die sich an der EM beteiligt.

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