
Kirchenbesetzung in Zürich nähert sich dem Ende
Die seit dem 19. Dezember von Sans-Papiers besetzte Zürcher Predigerkirche soll am Sonntag geräumt werden. Ein Gespräch mit Regierungsrat Hans Hollenstein wird somit möglich.
Der kantonale Sicherheitsdirektor Hollenstein hatte sich nur zu einem Gespräch mit Sans-Papier-Vertretern bereit erklärt, wenn die Predigerkirche nicht mehr besetzt sei.
Die Sans-Papiers haben mit ihrem Entscheid nun einen Strategiewechsel vollzogen: Der Konfrontation soll eine Phase des Dialogs folgen.
Am Samstag machten die Papierlosen und ihre Sympathisanten mit einer Demonstration durch die Zürcher Innenstadt auf ihre Anliegen aufmerksam. Nach ihren Angaben nahmen rund 2500, nach Polizeiangaben rund 1000 Personen daran teil.
Vorübergehend können die Sans-Papiers am Sonntag in die Kirche St. Jakob wechseln. Sie seien dort nicht mehr Besetzer, sondern nähmen als Gäste das ihnen angebotene Kirchenasyl in Anspruch, wurde am Samstag bekannt gegeben.
Am 19. Dezember hatten die Sans-Papiers die Predigerkirche besetzt und konkrete Zusagen für bessere Lebensbedingungen verlangt. Vor allem fordern sie eine «humane und unbürokratische Umsetzung der gesetzlich verankerten Härtefallregelung», aber auch die Aufhebung des Arbeitsverbotes.

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