Bundespräsident Ogi reist nun doch nach China

Bundespräsident Adolf Ogi reist im September nun doch nach China. Von chinesischer Seite wurde Ogi ein Treffen mit Staatschef Jiang Zemin oder zumindest dem stellvertretenden Staatspräsidenten zugesichert.

Wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Montag (24.07.) mitteilte, fliegt Ogi anschliessend an seinen China-Besuch an die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Sydney.

Nachdem im Juni aus China eine Einladung an Ogi eingetroffen war, die allerdings keine Zusicherung für einen Besuch bei Staatspräsident Jiang Zemin enthielt, erklärte das VBS, Bundespräsident Ogi reise nur nach China, wenn ein substanzielles Gespräch mit Jiang Zemin möglich sei.

Nach der neuerlichen Zusicherung von Gesprächen auf höchster Ebene wird Ogi am 12. September nun doch nach Peking fliegen, wo er als Vertreter des Bundesrates an einer Feier zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Schweiz und der Volksrepublik China teilnehmen wird.

Vor 50 Jahren, am 14. September 1950, hatte die Schweiz als eines der ersten Länder mit der Volksrepublik China diplomatische Beziehungen aufgenommen.

Vorgesehen sei ein Gespräch mit Staatspräsident Jiang Zemin. Bei dessen Abwesenheit würde der Bundespräsident vom stellvertretenden Staatspräsidenten Hu Jintao und Ministerpräsident Zhu Rongji empfangen.

Auf dem Programm steht zudem ein Besuch in Schanghai. Der Chef des Staatsekretariats für Wirtschaft (seco), Staatssekretär David Syz, wird Ogi begleiten. Syz führt eine Delegation von Wirtschaftsvertretern an.

Der VBS-Vorsteher hatte beim Staatsbesuch von Jiang Zemin im Frühling letzten Jahres, als der Gast aus Verärgerung über Demonstrationen von Tibetern auf Dächern rund um den Bundesplatz den Besuch beinahe abgebrochen hätte, eine Vermittlerrolle gespielt.

swissinfo und Agenturen