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IKRK rechnet mit Rekordbudget für das Jahr 2000

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat für das Jahr 2000 ein Rekordsumme budgetiert. Die Kosten der Feldeinsätze sowie des Genfer Hauptsitzes werden auf über eine Millarde Franken geschätzt.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat für das Jahr 2000 ein Rekordsumme budgetiert. Die Kosten der Feldeinsätze sowie des Genfer Hauptsitzes werden auf über eine Millarde Franken geschätzt.

“Es gibt zwar keinen Weltkrieg, aber eine Welt voller Kriege”, sagte IKRK-Operationschef Jean-Daniel Tauxe am Donnerstag (16.12.) in Genf bei der Vorstellung des Spenden-Appells für das kommende Jahr. Bereits 1999 wurden 20 offene Konflikte registriert.

Mehr als 900 Millionen Franken benötigt das IKRK im kommenden Jahr für seine Hilfsoperationen vor Ort. 144 Millionen Franken sind für den Sitz der Organisation in Genf veranschlagt. Die Prioritäten für das kommende Jahr blieben im wesentlichen die gleichen wie 1998, sagte Tauxe.

Schwerpunkt Afrika

Schwerpunkt bleibt Afrika mit 45 Prozent des Budgets. Insbesondere die Region der Grossen Seen und das Horn von Afrika werden weiterhin zu den wichtigsten Einsatzregionen des IKRK gehören. Am Schlimmsten sei die Lage in Kongo-Brazzaville, wo die Zivilbevölkerung inzwischen hungere, sagte Tauxe.

27 Prozent des IKRK-Budget sind für Europa und Nordamerika vorgesehen, 13 Prozent für Asien und die Pazifikregion, knapp acht Prozent für den Nahen Osten und Nordafrika sowie knapp sieben Prozent für Lateinamerika.

Für das laufende Jahr erhielt das IKRK von den Geberländern insgesamt 613 Millionen Franken für seine Aktivitäten. 1999 wird mit einem Defizit von knapp 20 Millionen Franken zu Ende gehen. 1999 besuchte das IKRK über 185’000 Gefangene in mehr als 55 Ländern.

Auch im kommenden Jahr misst das IKRK der Frage der Sicherheit grosse Bedeutung bei. Die Organisation erhalte durchschnittlich 2,8 Drohungen pro Woche, betonte Tauxe. Im Kaukausus etwa sei die Entführungsgefahr weiterhin der Hauptgrund, weshalb das IKRK in der Region derzeit nur mit vier ausländischen Delegierten vertreten sei.

Schnellere Reaktion

Das IKRK will im kommenden Jahr versuchen, schneller auf neue Situationen zu reagieren. Dies sei in den letzten Monaten bereits im Fall Osttimor geschehen, wo IKRK-Delegierte bereits vier Tage nach der Ausweisung wieder in Dili zurückgewesen seien, betonte Tauxe.

Das IKRK will im kommenden Jahr zudem auch versuchen, neue Strategien für eine Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft zu entwickeln. Dies sei etwa wichtig bei Einsätzen vor Ort, wo häufig Privatunternehmen über gute Infrastrukturen verfügten, betonte Tauxe.

SRI und Agenturen

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